Herten. Eine Rückenverletzung sorgt derzeit dafür, dass Ilkay Gündogan nur Zuschauer beim Fußball ist. Am Rande des ARD-Sportschau-Clubs in Herten sprach der Deutsch-Türke von Borussia Dortmund über seine Comeback-Pläne, seine Vertrags-Situation beim BVB und die schwierige Situation von Mit-Nationalspieler Mats Hummels beim DFB.
Herr Gündogan, was macht die Verletzung, die Sie außer Gefecht setzt?
Ilkay Gündogan: Es geht langsam voran. Ich habe inzwischen weniger Schmerzen als vor ein, zwei Wochen. Der Nerv an der Stelle im Rücken ist ein bisschen entzündet. Es zieht auch ins Knie und den Fuß. Das ist unangenehm. Positiv ist, dass nichts kaputt ist. Aber es ist Geduld angesagt. Ich sehne mich sehr danach, spielen zu dürfen. Ich will fit werden und wieder voll angreifen.
Was können Sie derzeit machen?
Gündogan: Ich habe täglich Termine bei unseren Physiotherapeuten. Nebenbei arbeite ich etwas im Fitnessraum und mache Stabilisationsübungen für Bauch und Rücken. Ich versuche es täglich zu steigern. Wir werden das in den Griff bekommen und Schritt für Schritt mehr Stabilität rein bekommen.
Sie fallen seit dem deutschen Länderspiel gegen Paraguay Mitte August aus. Es gab Vorwürfe, Sie hätten damals leichtsinnig agiert und möglicherweise mit Beschwerden gespielt.
Gündogan: Ich war fit und habe mich gut gefühlt. Im ersten Bundesligaspiel war ich nicht ganz schmerzfrei. Vor dem Länderspiel habe ich mich noch besser und schmerzfreier gefühlt. Es war nicht zu erwarten, dass es schlimmer wird. Nach meinem Tor ging es irgendwann nicht mehr. Ich habe die Entscheidung selbst getroffen und die Erfahrung gemacht, noch mehr auf meinen Körper zu hören, wenn er Signale gibt.
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Hatten Sie in Ihrer spielfreien Zeit Gelegenheit, intensiver über einen neuen Vertrag nachzudenken? Ihr jetziger beim BVB läuft 2015 aus.
Gündogan: Ich wusste, dass die Frage kommt. Es gibt nichts Neues zu melden. Die Gespräche laufen. Wenn es was zu verkünden gibt, werden wir das tun.
Gibt es eine Tendenz?
Gündogan: Zu inhaltlichen Dingen werde ich mich nicht äußern. Sie müssen Geduld haben. Wie ich mit meiner Verletzung.
Auf Mesut Özil, Nationalmannschaftskollege und wie Sie gebürtiger Gelsenkirchener, treffen Sie nach dessen Wechsel zum FC Arsenal jetzt erneut in der Champions League. Haben Sie mal eine SMS geschickt?
Gündogan: Nein, leider noch nicht. Es wäre schön, wenn wir uns bei den Länderspielen im Oktober wieder sehen würden. Der Wechsel war kein schlechter Schritt, Arsenal ist eine Hausnummer, auch wenn Real Madrid im Renommee vielleicht höher angesiedelt ist. Aber Mesut kann auch in England in der Liga dominieren.
Ihr BVB-Kollege Mats Hummels hat es gerade bei der Nationalmannschaft nicht einfach. Gab es Kontakt?
Gündogan: Ja, zuletzt gestern. Die Situation ist für ihn nicht einfach. Für mich ist Mats einer der besten Innenverteidiger der Welt. Er prägt unser Spiel mit und ist eine wichtige Figur für uns. Ich mache mir keine Gedanken, dass er den Kopf hängen lässt. Ich denke, es ist gut, dass es auch solche Phasen gibt, die gehören dazu. Und man lernt aus ihnen. Mats ist intelligent und stark genug, die richtigen Schlüsse zu ziehen.