Dortmund. Die ersten Auftritte Henrikh Mkhitaryans beim BVB machten deutlich, dass der Armenier noch Zeit braucht, um sich im Dortmunder Offensivspiel zurecht zu finden. Über Disziplin und Mannschaftsdienlichkeit versucht der 24-Jährige in Klopps System zu finden und erntet erste Sympathien. Sebastian Kehl mahnte, “Micki“ nicht ständig mit Mario Götze zu vergleichen.
Mehrfach gab es gegen Werder Bremen Szenenapplaus von den Tribünen des Signal Iduna Parks für Henrikh Mkhitaryan. Der teuerste BVB-Zugang aller Zeiten wurde für eine Rekordablöse von 27,5 Millionen Euro ins Revier geholt, um der neue Spielmacher der Borussia zu werden.
Geklatscht hat der schwarzgelbe Anhang am Freitagabend jedoch nicht wegen seiner Torraumszenen oder Dribbelkünste, sondern wegen der leidenschaftlichen Grätschen, mit denen der 24-Jährige Bälle im Mittelfeld zurückeroberte.
Mit seiner bescheidenen Art hat der Armenier bereits erste Herzen in Dortmund erobert. Und auch auf dem Platz ist sich Mkhitaryan nicht zu schade zu "malochen". Sein Potenzial und seine Qualitäten sind unbestritten, doch noch fehlt ihm die Bindung ins Offensivspiel der Klopp-Truppe.
Über große Disziplin versucht er, ins System zu finden. Das erkennen nicht nur die BVB-Fans, sondern auch Michael Zorc. „Er spielt sehr mannschaftsdienlich, macht auch viele Wege nach hinten. Er ist natürlich noch nicht in absoluter Bestverfassung, kann er aber auch nicht sein, nachdem er einen Großteil der Vorbereitung verpasst hat. Aber das wird, davon bin ich hundertprozentig überzeugt", sagte der BVB-Sportdirektor nach dem 1:0 gegen Werder.
Kehl mahnt vor ständigem Götze-Vergleich
Bereits in Donezk, vor allem in der Champions League, arbeitete "Micki" regelmäßig von Strafraum zu Strafraum. Seine hohe Torquote für einen Mittelfeldspieler (38 Treffer in 72 Spielen für Schachtjor) täuscht oft über diese Tatsache hinweg.
Egotrips sind nicht sein Ding, "Heno" - so sein Spitzname in der Heimat - ist ein absoluter Teamplayer. "Diese Mannschaftsdienlichkeit ist eh sein Spiel. Er ist Passgeber und kommt immer wieder in den Abschlussbereich". Gegen Bremen hatte der Nationalspieler "Pech" im Abschluss, so Zorc: "Beim nächsten Mal gehen die Dinger rein.“
Sebastian Kehl mahnte, Mkhitaryan nicht ständig mit Vorgänger Götze zu vergleichen. "Mario spricht Deutsch und hat auch sehr lange Zeit gehabt, um die Art und Weise, wie wir Fußball spielen, zu verstehen und umzusetzen. 'Micki' braucht noch ein bisschen Zeit und die sollte man ihm geben. Er war zudem noch verletzt in der Vorbereitung, ihm fehlt noch etwas der Rhythmus. Den wird er in den nächsten Wochen auch bekommen und wir werden ihn noch dringend benötigen.“