Essen. Für den BVB ist der Transfer von Mario Götze zu Bayern München ein Schlag mit dem Hammer. Bayern München hat damit den schärfsten und derzeit einzigen Bundesliga-Konkurrenten gezielt geschwächt. So wird es wieder nur einen geben: den glorreichen Hoeneß-Club. Ein Kommentar.

Noch kurz bevor Uli Hoeneß sich durch seine Steueraffäre selbst vom Sockel gehoben hat, war der Präsident des FC Bayern München wieder einmal als Mahner auffällig geworden. Der deutsche Fußball sei auf dem Weg in die spanischen Verhältnisse, sagte er, es deute sich eine Vorherrschaft zweier Vereine an, die durch die Konkurrenz kaum noch gebrochen werden könnte.

Bei den Vereinen, die Hoeneß ansprach, handelte es sich selbstverständlich a) um den FCB und b) um Borussia Dortmund, den Meister der vergangenen beiden  Bundesliga-Spielzeiten und aktuellen Mit-Champions-League-Halbfinalisten. Jetzt hat sich der Wechsel von Götze zu den Bayern bestätigt. So muss sich der Bayern-Präsident nicht mehr sorgen. Damit sind die alten Verhältnisse in Deutschland wieder hergestellt, in denen es immer nur Einen geben konnte, den glorreichen Hoeneß-Klub.

Götze-Wechsel lässt Bayen wie die größten Sünder wirken

Mario Götze zu den Bayern? Für Borussia Dortmund fühlt sich der Götze-Coup an wie ein Schlag mit dem Hammer. In dieser wichtigsten Phase der Saison der Mannschaft könnte er viel von ihrem Selbstverständnis rauben, von ihrem Selbstverständnis als fest gefügte Gruppe, die sich aufmacht, eine Ära im Fußball zu prägen.

Und die Bayern stehen jetzt im Licht der Öffentlichkeit wie die größten Sünder, die in der Republik zu finden sind. Dafür sorgt allein der Zeitpunkt der Veröffentlichung. Exakt vor den Halbfinals der Königsklasse, exakt in dem Moment, in dem auch der BVB sich auf den Weg zu den Sternen machen kann.

Folgt Lewandowski seinem Mitspieler Götze zu den Bayern?

Die Bayern sollen sich auch bereits mit einem zweiten Spieler der Westfalen einig sein. Mit Robert Lewandowski, dem Topstürmer der Bundesliga. Zusammen genommen würde das bedeuten: Nach guter Tradition hat der Branchenführer die Zerstörung des härtesten Widersachers über einen Besuch bei der  Bank in Angriff genommen. Vielleicht 25, 30 Millionen für Lewandowski, festgeschriebene 37 Millionen für Götze. Der BVB? Entkernt.