Dortmund. Borussia Dortmund will verstärkt gegen den Schwarzmarkt vorgehen. Man werde Händler, die überteuerte Karten für das Spiel des BVB gegen Real Madrid anbieten, konsequent verfolgen. Damit äußert sich der Verein erstmals zu seiner skurrilen Twitter-Aufforderung, Händler zu denunzieren.
Der BVB sagt Schwarzmarkt-Händlern den Kampf an. Damit reagiert der Verein auf die Tumulte während des Vorverkaufs und teils horrende Kartenangebote im Internet für das Europapokalspiel gegen Real Madrid. "Sämtliche uns bekanntgewordenen Verstöße (und solche, die noch bekannt werden) gegen die ,Allgemeinen Ticket-Geschäftsbedingungen (ATGB)' und ,Stadionordnung' werden bei entsprechender Beweislage konsequent verfolgt und geahndet", heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme.
Extrem hohe Ticket-Preise für BVB-Spiel bei Ebay
Die Dortmunder äußern sich auf diesem Weg zu der Berichterstattung der WAZ-Mediengruppe über einen Twitter-Eintrag des Vereins. Der BVB hatte seine Fans Dienstagabend aufgefordert, ihm "Links zu etwaigen hochpreisigen Ticket-Angeboten" auf Ebay zu schicken - und damit Ratlosigkeit im eigenen Haus ausgelöst. Die Nachfrage dieses Portals, zu welchem Zweck der Klub die Namen sammelt, blieb bis Mittwochabend unbeantwortet.
Nun die Antwort per E-Mail. Darin heißt es außerdem, die Borussia werde zunehmend "mit dem Problem des illegalen Handels von Eintrittskarten konfrontiert. Es liegt in unserem ureigenen Interesse, den Schwarzhandel mit Tickets nachhaltig und effektiv zu unterbinden." Darüber hinaus wollte sich der BVB auch auf Nachfrage nicht äußern.
Anscheinend erwägen die Dortmunder, die Liste mit möglichen Schwarzmarkt-Händlern einem Anwalt zu übergeben. Dieser könnte die Betroffenen abmahnen. Dem Dortmunder Juristen Hendrik Peters zufolge ist das gängige Praxis beim BVB.
Viagogo weist Kritik zu Geschäftsbedingungen zurück
Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte mit Blick auf den Real-Vorverkauf bereits angekündigt, den ausufernden Schwarzmarkt-Handel bekämpfen zu wollen. Auf der Auktionsplattform Ebay werden bereits seit Tagen überteuerte Karten für das Champions-League-Halbfinale gegen Madrid verkauft.
Der Sprecher der Kartenbörse Viagogo, Steve Roest, wies derweil Kritik zurück, das Geschäftsmodell seines Unternehmens sei unlauter. In einem Interview sagte er: "Dieses Spiel ist im Ruhrgebiet, wenn nicht sogar in ganz Deutschland aktuell die meist nachgefragte Veranstaltung bei Viagogo. Und da kann es passieren, dass der Preis so hoch liegt."