Dortmund. „Als das Tor fiel, wusste ich nicht, was ich machen sollte, wohin ich laufen sollte“, sagte Dortmunds Nuri Sahin nach dem 3:2-Wunder gegen den FC Malaga. Ein Halbfinal-Duell gegen Real Madrid wäre für den BVB-Mittelfeldspieler „natürlich was Besonderes“.

Nuri Sahin, Sie haben in diesem Stadion schon viele besondere Momente erlebt. Wie lassen sich die letzten vier Minuten dieses Spiels beschreiben?

Nuri Sahin: Ich weiß gar nicht wie ich das beschreiben soll. Das ist unglaublich. Ich bin einfach nur froh und glücklich, dass ich hier beim BVB bin und das erleben durfte. Das sind Spiele, von denen man noch lange reden wird. Mein Sohn konnte ja nicht im Stadion sein, weil der Anstoß so spät war. Ihm werde ich davon sicher erzählen, wenn er groß ist.

Haben Sie noch an die Wende geglaubt?

Sahin: Ich habe gehört, wie Nobby Dickel (Stadionsprecher, Anm. d. Red.) die Nachspielzeit durchgerufen hat. Aber statt vier habe ich zehn Minuten verstanden und gedacht: Geil, noch zehn Minuten. Dann habe ich auf die Anzeige geschaut und gesehen: vier Minuten.

Was ging in Ihnen vor?

Sahin: Keine Ahnung. Ich habe zu Schmelle (Marcel Schmelzer, Anm. d. Red.) geschaut. Durch seine Maske habe ich sein Gesicht gesehen. Der Ausdruck darin war so entschlossen, dass ich dann dachte: Ok, wir können es noch schaffen.

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Wie haben Sie den Siegtreffer erlebt?

Sahin: Das kommt mir vor wie ein Blackout. Als das Tor fiel, wusste ich nicht, was ich machen sollte, wohin ich laufen sollte. Ich habe dann Richtung Bank geschaut, aber da kamen schon 30, 40 Leute auf den Rasen gestürmt. Das war unglaublich.

Was können Sie und die Mannschaft aus diesem Spiel ziehen?

Sahin: Für unsere Karriere war das ein unglaublich wichtiges Spiel. Das sind Erlebnisse, die dich weiterbringen. Es wäre bitter und traurig gewesen, wenn wir ausgeschieden wären. Das durfte nicht passieren. Denn wir wollen diesen Pokal gewinnen. Nach so einem Spiel ist uns alles zuzutrauen.

Bei der Auslosung fürs Halbfinale am Freitag könnte dem BVB Real Madrid zugelost werden, der Verein, von dem Sie ausgeliehen sind.

Sahin: Ich habe ein Jahr da gespielt, jeden Tag mit den Jungs trainiert. Natürlich wäre das was Besonderes, gegen sie zu spielen. Aber ich mag mir das jetzt nicht aussuchen. Im Halbfinale werden - meiner Meinung nach - mit Real, dem FC Barcelona und Bayern München drei Weltklasse-Mannschaften stehen, die wie selbstverständlich Jahr für Jahr für sich beanspruchen, im Finale der Champions League zu stehen. Und wir sind auch noch mit dabei.