Essen. Zwischen Freud und Leid liegen manchmal nur wenige Sekunden. So sieht es die Mehrheit der BVB-Fans im Rückblick auf die Viertelfinalbegegnung in der Champions League gegen den FC Malaga. Wir geben einen Überblick über die Stimmungslage nach dem 3:2-Erfolg am Dienstagabend.
Ein Fußballfan muss leidensfähig sein, die BVB-Fans wissen das. Doch selten wurde die Geduld der Schwarz-Gelben so auf die Probe gestellt wie bei der Viertelfinalbegegnung Dortmund gegen Malaga. Bis zur Nachspielzeit konnte man zahlreiche Frustkommentare über das vermeintlich sichere Champions League-Aus lesen. Bei einem Spielstand von 1:2 war der Abend für viele BVB-Fans bereits gelaufen und der ein oder andere meldete sich enttäuscht ab. Hardy43 machte seinem Ärger Luft: „Wie kann man sich von so einer Gurkentruppe so vorführen lassen und gegen eine vergleichsweise mittelmäßige Mannschaft rausfliegen?“ Wenige Minuten später musste er allerdings zurückrudern, denn der BVB fand tatsächlich ins Spiel zurück. Dann ging es Schlag auf Schlag und die atemlosen Kommentare konnten dem Spielgeschehen kaum folgen.
Die Fans sahen die "Mutter aller Siege"
„Dass ein Spiel, bei dem nichts klappt, gewonnen wird, ist unglaublich. Ich hätte fast ausgeschaltet“, schreibt xxyz, während sich der Nutzer buntspecht2 einfach nur über den Sieg in buchstäblich letzter Minute freut. Chapuisat erklärt den 3:2-Erfolg spontan zur „Mutter aller Siege“ und heidimaus beschwert sich augenzwinkernd darüber, dass die Dortmunder 90 Minuten lang auf ihren Nerven herumgetrampelt hätten.
Samenstroem fasst seine Sicht der Dinge in einem längeren Kommentar zusammen: „Ich bin ehrlich und war ab der 82. Minute schon ziemlich traurig. Aber so ist der Fußball und das war wieder eine dieser unfassbaren Geschichten. Die Mannschaft war heute richtig nervös und manchmal nicht wieder zu erkennen. Aber eines hat sie nie: aufgegeben. Das muss man hoch anrechnen.“
Schwache Linienrichter, schwache Abwehr
In die Freude über das gewonnene Spiel mischt sich allerdings auch Kritik über die Leistung der Spieler und der Offiziellen. „Das waren wirklich schwache Linienrichter!“ meint STVhorst1986. „Bei so viel Blindheit nützt dann auch die Torlinientechnik demnächst nichts!“ EberDint bescheinigt dem BVB eine „hundsmiserable Abwehrleistung“. Von einer deutschen Mannschaft habe er im Viertelfinale der Champions League mehr erwartet. „Doppelabseits, Dusel-Dortmund, katastrophale Chancenauswertung, schlechte Abwehr!“ so fasst Douglas_Adams das Spiel zusammen. „Gegen jeden, der ansatzweise besser spielt als die Spielvereinigung Hoffenheim aus Spanien hätte Lüdenscheid einpacken können!“
Nur Tore zählen
Für die Mehrheit der Kommentatoren ist jedoch nur wichtig, dass der BVB gewonnen hat. Wie der Sieg zustande kam ist fast nebensächlich. Trotzdem fällt der Begriff „Dusel“, sonst eher für den FC Bayern reserviert, recht häufig. „Ein schönes Ende. Tore sind das einzige was zählt“, stellt von AMSTERDAMNED fest. „Dortmund konnte die fast tödlichen Abwehrfehler mit den späten Toren noch gutmachen.“
„Heute mal mit ein bisschen Bayerndusel, aber nicht ganz unverdient. Am Ende war es die Willenskraft, die sich durchgesetzt hat, auch wenn ich nach dem 2:1 nicht mehr an die Wende geglaubt habe. Das heißt ich bin 100 Tode gestorben, aber der Adrenalinstoß danach war geiler als so manch anderes Erlebnis“, stellt solaler fest.
Willenskraft und Dusel drehen das Spiel
Für Burkinho09 steht fest, das sich im Signal Iduna Park zwei Mannschaften auf Augenhöhe gegenüberstanden. „So ist der Sport, es kann nur einen Gewinner geben“, schreibt Burkinho09. „Zu einem unvergessenen Spiel gehören aber immer zwei Mannschaften, die sich nichts geschenkt haben und beide das große Ziel vor Augen hatten. Da standen sich zwei Gegner gegenüber, die beide verdientermaßen im Viertelfinale standen und stolz auf ihre gezeigten Leistungen sein können.“