Dortmund. Bereits drei Tage vor dem Revierderby hat es den ersten Zwischenfall gegeben, als sich Dortmunder und Schalker Fans auf dem Dortmunder Flughafen Ausschreitungen lieferten. BVB-Trainer Jürgen Klopp appelliert an die Fans, die Nerven zu bewahren.

Eigentlich wollte BVB-Trainer Jürgen Klopp über das Thema gar nicht sprechen. Auf das Sportliche wollte er sich konzentrieren vor dem Revierderby gegen Schalke 04, mögliche unschöne Begleiterscheinungen ausblenden. Denn wenn man zu groß und plakativ über Gewalt berichtet, so sieht es der Dortmunder Trainer, ist das nicht unbedingt hilfreich. „Vielleicht gibt es ja so Menschen, die hängen sich solche Zeitungsartikel an die Wand und sagen, da war ich überall dabei“, meint er.

Kein Massenphänomen

Doch ganz an dem Thema kommt er nicht vorbei angesichts der Meldungen vom Dortmunder Flughafen, wo sich am Mittwochabend 120 Dortmunder und Schalker Anhänger Ausschreitungen geliefert hatten. „Dazu kann ich wenig sagen, weil ich davon kaum etwas mitbekommen habe“, sagt Klopp erst, um dann aber doch einiges zu sagen: „Wenn sich Menschen prügeln, geht mein Verständnis gegen Null. Ich musste mich nie prügeln und hoffe sehr, dass ich das für den Rest meines Lebens beibehalten kann.“

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Eigentlich mache er sich im Vorfeld um Gewalt keine Sorgen. „Nicht, weil ich ein sorgloser Typ bin, sondern weil ich wirklich glaube, dass es vernünftig ablaufen wird.“ Schließlich sei Gewalt rund ums Derby kein Massenphänomen: „Die meisten wollen einfach nur ein Fußballspiel sehen und ein minimaler Teil hat Lust, sich auf den Kopf zu hauen.“

Verstehen kann Klopp das nicht: „Ich kann die Liebe zu den Vereinen nachvollziehen, ich kann nachvollziehen, dass man nach einer Niederlage sauer oder enttäuscht ist“, sagte er. „Aber die Wut und die Gewalt kann ich nicht nachvollziehen. Ich verabscheue Gewalt rund um Fußball.“

Schließlich sei Fußball „ein Spiel für die ganze Familie, so war es schon immer gedacht. Und die Familien sollen weiter ins Stadion gehen können.“ Er appellierte an beide Seiten, die Nerven im Zaum zu behalten, wie es in der Vergangenheit – mit Ausnahme des jüngsten Aufeinandertreffens – fast immer gelungen war. „In einer Phase, wo beide Mannschaften in der Spur sind, sollte es doch leicht fallen, sich auf das Sportliche zu konzentrieren.“