Dortmund. Obwohl dem BVB gegen Donezk Historisches gelang, gab es für die Fans von Schwarz-Gelb nach dem 3:0 gegen Schachtjor nur ein Thema: Das Revierderby gegen Schalke 04. Borussia Dortmund hat Selbstvertrauen getankt und sieht sich bereit für die Aufgabe gegen den Erzrivalen.

Die BVB-Fans schalteten am schnellsten um: Kaum war das Champions-League-Achtelfinale gegen Schachtjor Donezk (3:0) abgepfiffen, sangen sie: "Wir wollen den Derbysieg!" Schon während des Spiels hatten sie den ungeliebten Reviernachbarn Schalke 04 mit wenig schmeichelhaften Gesängen eingedeckt. "Das war schon ein bisschen komisch", meinte BVB-Innenverteidiger Neven Subotic, schließlich sei man doch erstmals seit 15 Jahren ins Champions-League-Viertelfinale eingezogen. "Aber das zeigt eben, wie wichtig dieses Spiel für unsere Fans ist, unabhängig von allen Pokal- oder Champions-League-Spielen."

Fans denken nur ans Derby

Dieses Spiel, das Revierderby zwischen Schalke 04 und dem BVB ist das nächste Highlight im dichtgedrängten Terminkalender von Borussia Dortmund (Samstag, 15.30 Uhr im Live-Ticker). Während die Fans ihren Gesängen nach wenig Angst vor dem Gelsenkirchener Rivalen hatten, äußerten sich die Spieler trotz der starken Leistung gegen Donezk deutlich vorsichtiger. " Das ist ein ganz anderes Spiel", warnte Innenverteidiger Felipe Santana. "Aber das Spiel gegen Donezk war sehr gut, auch für unser Selbstvertrauen."

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In der laufenden Saison gelang es dem BVB nicht immer, starke Champions-League-Auftritte in der Liga zu bestätigen - gegen Schalke dürfte es zumindest nicht an der nötigen Motivation mangeln. "Jeder weiß, worum es geht und wir werden uns auf dem Platz zerreißen", kündigte Ur-Borusse Kevin Großkreutz an. Die Personallage beim BVB ist weniger angespannt als vor dem Hinspiel, wenngleich Sven Bender und Sebastian Kehl noch wackeln.

Klopp dürfte auf Experimente verzichten

Im Hinspiel ließ sich Jürgen Klopp auch wegen einiger Ausfälle zu einer Systemumstellung samt Dreierkette verleiten, die nicht den gewünschten Erfolg barchte - der BVB unterlag 1:2. "Da haben wir noch etwas gutzumachen", kündigte Großkreutz an. Auf allzu radikale Experimente dürfte Klopp dieses Mal verzichten, zumal mit Ilkay Gündogan, Nuri Sahin und Moritz Leitner noch einge potenzielle Sechser bereitstehen.

Als Tabellenzweiter mit zehn Punkten Vorsprung auf den Tabellensechsten Schalke geht der BVB favorisiert ins Derby - auch wenn Schalke-Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies seinen Klub vor den Dortmundern sieht: "Für einen Verein ist die Zahl der Mitglieder eine zentrale Größe: Da sind wir die Nummer eins", sagte er der "Sport Bild". Schalke hat 116.000 Mitglieder, Dortmund rund 80.000.

"Herr Tönnies vergisst bei seiner Mitgliederzahl-Rechnung, dass wir zusätzlich zu den 80.000 Mitgliedern 90.000 Aktionäre haben", konterte BVB-Boss Watzke, nicht ohne hinterherzuschieben, dass ihn Tönnies' Meinung eigentlich gar nicht interessiere. Die Vereinsbosse also scheinen wie die Fans schon voll im Derby-Fieber.