La Manga.. Kommt Nuri Sahin zurück zum BVB? Wechselt Robert Lewandowski noch in der Winterpause? Die Spekulationen um mögliche BVB-Transfers sind in vollem Gange. Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc bleibt dennoch ganz entspannt. Unter der Sonne Spaniens spricht er am Rande des Trainingslagers über Verträge, die Bayern und den “Kern der Mannschaft“.
Herr Zorc, Sie haben gerade wieder zwei Verträge mit Spielern langfristig verlängert. Wird der BVB trotzdem durch Transfers frischen Wind in den Kader bringen?
Michael Zorc: Unsere klare Priorität ist es, den Kern der Mannschaft zu halten. Sie passt einfach gut zusammen. Und ihre Entwicklung ist ja nicht abgeschlossen. Wir wollen unsere Geschichte fortschreiben. Ein Paradebeispiel ist der FC Barcelona. Der Kern spielt seit Jahren zusammen. Aber es wird auch Veränderungen geben, wir wollen immer neue Reizpunkte schaffen.
Wird der Kader in der Winterpause noch verstärkt?
Zorc: Wir sind keine Ankündigungsmeister. Lassen Sie sich einfach überraschen. Wir machen uns ja permanent Gedanken, wie wir der Mannschaft Substanz zuführen können. Im Fußball ist ständig alles im Fluss.
Sehen Sie auf den Außenpositionen in der Viererkette Bedarf?
Zorc: Ja, darüber kann man mittelfristig nachdenken. Auch die Situation von Felipe Santana werden wir besprechen. Aber das machen wir ohne Medien. Mit den Erfolgen, Pokalsieg und Meisterschaft, steigen die Ansprüche. Bei den Fans. Und bei den Spielern, wenn es um Verträge und Gehalt geht.
Könnte das gefährlich werden?
Zorc: Bei Borussia Dortmund orientieren sich die Ausgaben an den Einnahmen. Wir machen das, was für den BVB am sinnvollsten ist und werden unseren Prinzipien nicht untreu.
Sportlich steht Ihre Startelf inzwischen auf Augenhöhe mit den Bayern. Ihr Trainer Jürgen Klopp sagte neulich, die Münchener können aber acht Spieler auswechseln und gewinnen immer noch 5:0.
Zorc: Die Bayern haben in den letzten zwei Jahren knapp 100 Millionen Euro investiert. Auch in dieser schwierigen wirtschaftlichen Situation. Das ist in Dortmund nicht machbar. Wir gehen einen anderen Weg. Wir haben Spaß daran, Spieler weiterzuentwickeln. Ich werde nicht ausschließen, dass wir wie im Fall Marco Reus irgendwann noch einmal 17 Millionen Euro in einen Spieler investieren. Aber das passiert sicher nicht alle drei Monate.
Ist es denkbar, dass Sie neben der forschen Jugend auch mal einen erfahrenen Spieler kaufen?
Zorc: Warum nicht? Ich mag keine Dogmen. Vor Jahren haben wir Patrick Owomoyela verpflichtet. Der war nicht gerade ein taufrisches Talent. Oder denken Sie an Oliver Kirch.
Wie wichtig ist es für den Aufbau und die Entwicklung von Nachwuchsspielern, dass die abstiegsbedrohte zweite Mannschaft doch in der Dritten Liga bleibt?
Zorc: Ich würde das gerne sehen. Die Dritte Liga ist eine gute Plattform für junge Spieler, sie können auf hohem Niveau Praxis sammeln. Aber wir werden nicht zu viele auswärtige Spieler holen, um die Klasse zu halten. Das wäre gegen unsere Philosophie.
BVB würde Scheich abblitzen lassen
Haben Sie noch Hoffnung, dass Robert Lewandowski seinen Vertrag vorzeitig verlängert und langfristig beim BVB bleibt?
Zorc: Es gibt keinen neuen Stand, und er hat bei uns einen Vertrag bis 2014. Wir haben ein Super-Verhältnis zu Robert und einen vernünftigen Umgang mit ihm. Es ist kein Geheimnis, dass wir an einer langfristigen Zusammenarbeit interessiert sind. Wir führen keine Verhandlungen in der Öffentlichkeit. Solche wichtigen Dinge werden bei uns intern besprochen.
Wäre, wenn spontan ein zahlungskräftiger Scheich auftauchen würde, auch ein Verkauf von Robert Lewandowski im Winter denkbar?
Zorc: Nein, definitiv nicht.
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Jetzt haben einige Ihrer Spieler schon bis 2017 verlängert. Wann verlängern Hans-Joachim Watzke, Sie und Jürgen Klopp die bis 2016 laufenden Verträge?
Zorc: (lacht) Da besteht jetzt kein akuter Handlungsbedarf bei allen Beteiligten.