Sinsheim. . 3:1 gegen Hoffenheim gewonnen, eine gute Platzierung bei der Wahl zur Mannschaft des Jahres und der 24. Geburtstag von Mats Hummels. Borussia Dortmund hatte am Sonntag allen Grund zum Feiern. Der Meister feiert einen versöhnlichen Jahresausklang.

Anlässe für Feierlichkeiten gab es bei Borussia Dortmund am Sonntagabend eigentlich genug: Der 3:1-Sieg in Hoffenheim, eine gute Platzierung bei der Wahl zur Mannschaft des Jahres in Baden-Baden und dazu der 24. Geburtstag von Mats Hummels. Trotzdem blieb es auf der Rückreise aus Baden-Württemberg nach Westfalen im Flieger und im Bus eher ruhig. Ein langes Jahr liegt hinter den Dortmunder Doublesiegern – mit Spielen in der Bundesliga, dem DFB-Pokal, der Champions League sowie bei EM und in der WM-Qualifikation. Die Bundesliga-Hinrunde haben die Erschöpften versöhnlich abgeschlossen. „Wir sind in der Spitzengruppe und können mit den 30 Punkten relativ zufrieden sein“, sagte Trainer Jürgen Klopp.

BVB-Trainer Klopp zeigt Verständnis für Fan-Proteste

Vom Duell im Sinsheimer Dauerregen wird wenig in Erinnerung bleiben. Das lange wenig inspirierte Spiel schien sich der Grundstimmung im Stadion anzupassen. Die Fans protestierten erneut gegen das neue Sicherheitskonzept im deutschen Profifußball. Die BVB-Fans kamen erst nach zwölf

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Minuten und zwölf Sekunden ins Stadion und hatten bis dahin nichts verpasst. Anfeuernde Gesänge gab es auch danach keine. „Ich finde es nicht fantastisch, Spiele ohne Stimmung zu absolvieren. Da muss wieder miteinander gesprochen werden“, äußerte Jürgen Klopp Verständnis für den leisen Protest der Fans.

Die ließen sich auch bei Toren ihres Klubs nicht aus der Reserve locken. Als Mario Götze aus dem Nichts mit einem Schuss von der Strafraumgrenze das 1:0 erzielte (26.) gab es lediglich Verbal-Schimpfe für den DFB. Beim 1:1 durch Sven Schipplock (35.) jubelten zumindest die in diesem Jahr doch sehr geschundenen Hoffenheimer Anhänger. Es sollte das einzige Mal bleiben.

In der zweiten Hälfte demonstrierte der BVB dann den Leistungsunterschied zwischen Doublesieger und Abstiegskandidat – mit eiskalter wie eingespielter Effektivität. Nach einer wunderschönen Ur-Dortmunder Pass-Kombination mit Mario Götze und Marco Reus hätte Kevin Großkreutz sein erstes Saisontor bejubeln dürfen (58.). Der ausgewiesene Freund der Ultra-Fanszene hielt sich aber nach seinem Treffer zurück. „Eine spontane Aktion“, wie er nachher erklärte. Mitspieler Robert Lewandowski sorgte acht Minuten später für die endgültige Entscheidung. Der Pole ließ, torjägertypisch, seinen Gegenspieler stehen, umkurvte Hoffenheims guten Torwart Koen Casteels und schoss aus spitzem Winkel in den Winkel – das zehnte Saisontor des Polen. „In dieser Phase hat sich die individuelle Qualität der Dortmunder bemerkbar gemacht“, fand Interimstrainer Frank Kramer, für den es das letzte Spiel als Chefcoach war. In dieser Woche will Hoffenheim einen Neuen für die Bank präsentieren.

Gedankenaustausch mit Rentnern

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„Wir waren nach der Pause zielstrebiger und konzentrierter“, sagte Marco Reus. Auffällig: Die drei defensiven Mittelfeldspieler Ilkay Gündogan, Moritz Leitner und Kevin Großkreutz ließen nichts mehr zu. Und auf den Seiten machten Lukasz Piszczek und Jakub Blaszczykowski, der den erkrankten Marcel Schmelzer ersetzte, die Schotten dicht. Jürgen Klopp konnte fast entspannt verfolgen, wie seine Jungs die drei Punkte einpackten. Der BVB-Trainer nahm sich nach einem Tritt gegen Lewandowski sogar Zeit zum Gedankenaustausch mit zwei Rentnern hinter seiner Bank.

„Wir haben deutlich bessere Spiele als heute gemacht und die nicht gewonnen“, bilanzierte Jürgen Klopp nach dem Abpfiff. Drei Punkte sind am Ende das Entscheidende, was vom gebrauchten Tag in Sinsheim übrig blieb.