Dortmund. BVB-Talent Koray Günter stand am Dienstag mit 18 Jahren erstmals im Kader eines Champions-League-Spiels. Darauf ist er zwar stolz, kann diese Berufung aber auch richtig einschätzen: “Dass mich der Trainer nicht gebracht hat, spielte dabei überhaupt keine Rolle.“
Gegen Düsseldorf saßen Sie erstmals in einem Bundesligaspiel auf der Bank, am Dienstag jetzt Ihre Champions League-Premiere. Auch wenn Sie nicht eingewechselt worden sind...
Koray Günter: „Dass mich der Trainer nicht gebracht hat, spielte dabei überhaupt keine Rolle. Es war auch 90 Minuten auf der Bank schon Erlebnis pur, ich hatte teilweise eine durchgängige Gänsehaut, einfach unvorstellbar. Ich bin froh und dankbar dafür, dass ich diese Luft schnuppern durfte, das ist schon Ehre genug. Vor ein paar Monaten wäre das alles noch unvorstellbar für mich gewesen.“
Sie sind im Sommer mit sehr realistischen Zielen und Erwartungen in Ihre erste Profispielzeit gestartet. Wie fällt Ihre persönliche Zwischenbilanz aus?
Günter: „Bisher lief es in etwa so wie erwartet. Mir war klar, dass es nicht einfach sein würde, in den Bundesligakader zu kommen. Aber ich versuche stets, das Beste zu geben, das Leistungsmaximum herauszuholen. Ich weiß es zu schätzen, dass ich jetzt bei den Profis auf der Bank sitzen durfte, aber ich kann das richtig einordnen. Ich sehe mich weiterhin eher als ein Teil der zweiten Mannschaft. Hier hat die Saison auch für mich eine positive Wende genommen, nachdem ich in den ersten Wochen nur selten spielen durfte. Hier möchte ich meine Position festigen und mich weiterentwickeln.“
Also ist es kein Problem für Sie, jetzt den Hebel wieder umzulegen? Am Samstag geht es in der 3. Liga nach Bielefeld.
Günter: „Überhaupt nicht. Es wäre auch schlecht, wenn es anders wäre, dann müsste man befürchten, dass man abhebt und nicht seine Leistung bringt. Ich möchte einen erheblichen Teil zum Klassenverbleib beitragen, und die Chancen sind gut. Wir haben von hinten bis vorne eine richtig gute Mannschaft. Die Naivität aus der Anfangsphase ist verflogen, wir sind viel stabiler und konstanter geworden. Das Tabellenbild spiegelt gewiss nicht unser wahres Leistungsvermögen wider.“