München. Roman Weidenfeller wendete eine BVB-Niederlage im Duell beim FC Bayern München mit seinen Paraden ab. Nach dem 1:1 ging Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc zum Torhüter der Borussen, um sich zu persönlich bedanken. Auch Bayern-Trainer Jupp Heynckes lobte Weidenfeller.
Dem Sportdirektor von Borussia Dortmund war es ein Anliegen, sich persönlich zu bedanken. Also suchte Michael Zorc in den Sekunden nach dem Abpfiff des großen Duells zwischen Bayern München und Borussia Dortmund (1:1) den Weg zu Roman Weidenfeller, dem Torwart. Sie schüttelten die Hände, dann gingen sie wieder auseinander, lachend auseinander.
Auch interessant
Weidenfeller war es schließlich, der die Niederlage abwendete, der mit seinen Paraden verhinderte, dass der Spitzenreiter aus München endgültig gerade rückt, was ihn seit zwei Jahren so wurmt: diese Serie gegen den BVB, gegen den der Branchenriese offenbar nicht mehr gewinnen kann. Weidenfeller steht im Weg. „Wir können uns bei ihm bedanken. Er hat uns am Ende im Spiel gehalten“, sagt Dortmunds Trainer Jürgen Klopp, „dass er ein großartiger Torwart ist, das wussten wir, heute hat er es allen noch einmal gezeigt.“
Es ist ein intensives Spiel, in dem lange die großen Torchancen fehlen. Kein Spiel für Torhüter. Jede Sekunde wachsam sein und dennoch nie wirklich drin im Spiel, weil die Bälle vorbei fliegen oder von den eigenen Männern abgeblockt werden. Genau genommen hat Weidenfeller kaum etwas zu tun an diesem Abend von München.
Weidenfeller beim Gegentor chancenlos
Dann zischt der Schuss von Toni Kroos an ihm vorbei ins Tor (67.). Keine Abwehrchance. Doch seine Kollegen raffen sich auf, erzielen den Ausgleich, als das Spiel zwischen Sieg und Niederlage hin und her wogt. Der nächste Fehler, schon die nächste kleinste Unachtsamkeit kann entscheidend sein.
Weidenfellers Vorderleute sind in den letzten Minuten dieses Spiels ein wenig unachtsam. 86. Minute: Mario Gomez steckt den Ball Sekunden nach seiner Einwechslung geschickt durch zu Toni Kroos, der ist vollkommen frei, doch ein starker Reflex Weidenfellers macht die Chance zunichte. 88. Minute: Thomas Müller verunglückt eine Flanke, der Ball senkt sich gefährlich auf die lange Ecke, doch Weidenfeller wischt den Ball über die Latte. Dann der folgende Eckball: Javi Martinez steigt hoch, köpft den Ball wuchtig aufs Tor, doch Weidenfeller kratzt ihn mit der Hand von der Linie. Glanzparaden im Sekundentakt. „Unsere Chancen“, sagt Münchens Trainer Jupp Heynckes, „hat er überragend pariert.“
Mit seinen 32 Jahren befindet sich der Dortmunder Keeper offenbar in der Form seines Lebens. Auf ihn ist in den vergangenen Monaten stets Verlass, er sorgt dafür, dass der Meister trotz elf Punkten Rückstand auf die Bayern zufrieden nach Hause fahren kann. Große Meisterrechnungen macht derzeit keiner auf. Zumindest nicht direkt. Kurz bevor er die Arena verlässt, sagt Roman Weidenfeller noch: „Ich weiß wir haben das Zeug dazu, noch für Furore zu sorgen.“