München. Kein Sieger im Duell der Giganten: Bayern München und Borussia Dortmund trennten sich am Samstag mit einem leistungsgerechten 1:1 (0:0)-Unentschieden. Ein Remis, mit dem München seinen Elf-Punkte-Vorsprung auf den BVB in der Tabelle der Fußball-Bundesliga verteidigte.

Pünktlich zum Duell des Spitzenreiters mit dem Meister und Pokalsieger präsentierte sich die Münchner Arena als ein rot leuchtender Eisschrank, in dem Erwärmendes lange Mangelware blieb. Dortmunds Trainer Jürgen Klopp hatte entgegen der allgemeinem Erwartung alle seine Mittelfeld-Künstler aufgeboten und auf einen Einsatz des defensiv denkenden Kevin Großkreutz vorerst verzichtet. Der schwarz-gelben Stabilität war das nicht negativ anzumerken.

Denn abgesehen von den ersten zehn Minuten, in denen Bayern München angetrieben vom spiellaunigen Franck Ribery Druck erzeugte, blieb die Dortmunder Defensive in der ersten Halbzeit äußerst stabil. So klärte Marcel Schmelzer eine Hereingabe Riberys in letzter Sekunde. Doch mehr und mehr versiegte der Spielfluss in Richtung des Münchner Franzosen, der sich so manches Mal zu wünschen schien, dass noch einer mit ihm auf dem stünde, der so will und kann wie er selbst.

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Das Spitzenspiel – 45 Minuten lang ein Langweiler für alle, die gern Tore und Torchancen sehen. Die beiden besten hatte noch der BVB. Einen zu kurzen Rückpass von Münchens Innenverteidiger Dante drohte Marco Reus zu erlaufen, als Bayern-Keeper Manuel Neuer am Ball vorbei senste (4.). Ein folgenloser Querschläger entstand. Und auch an der zweiten Gelegenheit wirkte Reus mit, als er eine diagonale Flanke von Mario Götze herunterpflückte und den Ball aufs Tor drosch. Aber Neuer klärte zur Ecke (44.).

Badstuber erleidet Kreuzbandriss

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Holger Badstuber war zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr auf dem Feld. Der Münchner Nationalspieler verdrehte sich in der 35. Minute nach einem Zweikampf mit Götze unglücklich das Knie und musste mit der Trage vom Platz gebracht werden. Der Innenverteidiger erlitt einen Kreuzbandriss.

Für ihn kam Jerome Boateng ins Spiel, der sich zu Beginn der zweiten Halbzeit einem stärker werdenden BVB gegenüber sah. Nach einem Freistoß von Marcel Schmelzer tauchte Hummels frei vor dem Tor auf, aber Neuer hielt in der Situation ebenso, wie zwei Minuten später, as Götze eine Reus-Flanke aufs Tor köpfte (54.). Aber: die Bayern wirkten anfällig, lauerten aber gleichsam auf ihre große Chance.

Kroos erzielte Bayern-Führung

Sie war nach 67 Minuten gekommen. Toni Kroos ließ mit einer Finte an der Strafraumgrenze gleich beide Dortmunder Innenverteidiger aussteigen und feuerte den Ball humorlos in die lange Ecke. 1:0 für die Bayern. Die Borussia wirkte kurz geschockt, antwortete aber prompt. Ein Eckball fiel Mario Götze vor die Füße, der vollkommen allein gelassen aus zehn Metern traf (74.).

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Dortmund spielte kontrolliert weiter nach vorn, doch fand keine Mittel, um die Münchner Deckung aus den Angeln zu heben. Gefährlich wurde es auf der anderen Seite, wo Dortmunds Torwart Roman Weidenfeller den Punkt festhielt: ein Schuss von Thomas Müller rauschte noch knapp am Pfosten vorbei, dann parierte Weidenfeller stark gegen Kroos, Thomas Müller und besonders beim Kopfball von Mario Mandzukic.