Dortmund. Borussia Dortmund hat nach drei Liga-Siegen ausgerechnet vor dem Spitzenspiel beim FC Bayern München gepatzt. Jakub Blaszczykowski hatte den BVB gegen Fortuna Düsseldorf in Führung geschossen. Doch Stefan Reisinger erzielte noch den Ausgleich zum 1:1-Endstand.
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Das hat man lange nicht gesehen. Oder besser: Lange nicht gehört. Zwölf Minuten und zwölf Sekunden verweigerten gestern die Fans von Borussia Dortmund und Fortuna Düsseldorf im Signal Iduna Park ihren Mannschaften die Unterstützung: Ein Protest der besonderen Art gegen das Konzept „Sicheres Stadionerlebnis“ der Deutschen Fußball Liga, das am 12. Dezember verabschiedet werden soll. Es beinhaltet Maßnahmen, mit denen viele Fußballfreunde ihre Fankultur bedroht sehen. Und so protestierten sie. In aller Ruhe. In aller Stille. Fußball mit dem Grundrauschen von 80100 schweigsamen Zuschauern: Langweilig. Zwei Mal wurde es richtig laut: Beim 1:0 für den BVB durch Jakub Blaszczykowski (43.). Und beim 1:1 für Aufsteiger Fortuna Düsseldorf durch Stefan Reisinger (78.). Der BVB hat damit nach drei Liga-Siegen ausgerechnet vor dem Spitzenspiel bei Bayern München gepatzt.
Dortmunder agierten zu umständlich
In München, das ist sicher, dürfte am Samstag mehr los sein, wenn der BVB und die Bayern aufeinander treffen. Denn auch als die Fans in Dortmund am Dienstagabend wieder jubeln durften, gab es wenig zu bejubeln. Erst kein Spektakel auf den Rängen. Dann kein Spektakel auf dem Rasen. Der vor allem in der Defensive arg ersatzgeschwächte Aufsteiger Düsseldorf hielt sich bei Dortmunder Ballbesitz mit elf Spielern konsequent wie konzentriert in der eigenen Hälfte auf. Die Gastgeber mit ihren gelobten Abteilung Attacke, nun ja, waren erwartet dominant, agierten aber zu umständlich und erspielten sich kaum eine Torchance.
Nur ein Punkt für den BVB
Die von Jürgen Klopp eingeforderte Geduld legte seine Mannschaft an den Tag. Allerdings davon zwei Portionen zu viel plus einer seltsamen Trägheit. Dafür ließ das Team die vom Trainer gewünschte Zielstrebigkeit missen. Unübersehbar: Die immer für einen Pass in die Tiefe guten Impulsgeber Mario Götze (Pferdekuss) und Ilkay Gündogan (Sprunggelenk-Prellung) mussten pausierten und fehlten an allen Ecken und Enden. Auch der für einen öffnenden Ball gute Mats Hummels (Kniebeschwerden) fiel verletzt aus. Alle drei sollen Samstag einsatzbereit sein.
So lag der BVB nach Ballbesitz, Ecken und Torschüssen klar vorne. Nur nach Toren stand es erst mal 0:0.
Düsseldorfer witterten ihre Chance
Wie man schnell und zielstrebig zum Erfolg kommt, demonstrierten die Dortmunder lediglich beim 1:0 kurz vor der Pause. Lukasz Piszczek flankte auf Jakub Blaszczykowski. Der spielte mit Kevin Großkreutz Doppelpass und knallte den Ball volley in den langen Winkel. Ein Tor als Inspiration? Mitnichten. Das Spiel wurde in der zweiten Hälfte lebhafter, aber vor allem, weil die Gäste bei Kontern ihre Chance witterten. Stefan Reisinger scheiterte im ersten Versuch noch an Mitspieler Ken Ilsö, der im Weg stand. In der 78. Minute machte es der Düsseldorfer besser und köpfte das nicht unverdiente 1:1.
Und die Dortmunder? Zwei gute Chancen von Kevin Großkreutz (58./88.), der das Spiel allein hätte entscheiden können. Es blieb aber beim 1:1. Und nachdem die Dortmunder Fans beim Anpfiff nicht jubeln wollten, hatten sie beim Abpfiff nichts zu bejubeln.