Dortmund. . Das 0:0 gegen den VfB Stuttgart fühlte sich für die Spieler von Borussia Dortmund an wie eine Niederlage. Die beste Nachricht: Kapitän Sebastian Kehl kann am Dienstag bei Real Madrid trotz einer angebrochenen Nase spielen.

Die gute Nachricht ist: Sebastian Kehl wird in Madrid (Dienstag, 20.45 Uhr, live im DerWesten-Ticker) spielen können. Mit Maske, sollte sie ihn nicht stören. Sollte sie doch, zur Not auch ohne. Das ist viel wert – da der Einsatz von Sven Bender nach dessen Faserriss in der Wade eher unwahrscheinlich bleibt.

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Noch am Samstagabend wurde beim Kapitän von Borussia Dortmund ein Gesichtsabdruck genommen, am Sonntag dann in mehrstündiger Filigranarbeit jene Spezialmaske angefertigt, die die angebrochene Nase im Duell mit den „Königlichen“ schützen könnte. Raphael Holzhauser hatte Kehl die Fraktur beim torlosen Unentschieden des BVB gegen den VfB Stuttgart zugefügt. Mit dem Ellbogen hatte der 19-Jährige den Routinier im Gesicht getroffen, ihn niedergestreckt. Eine Szene, die brutal aussah. Und eine, die höchst unterschiedliche Meinungen hervorrief.

Ausreichend Torchancen für den BVB

Am weitesten auseinander lagen offensichtlich Jürgen Klopp und Stuttgarts Manager Fredi Bobic, der tatsächlich behauptete, dass so etwas in ei­nem Zweikampf passieren könne und dass dies jeder wisse, der mal Fußball gespielt hat. Die eine allgemein gültige Meinung formulierte indes ein Unparteiischer, Markus Merk: „Ein klares Vergehen mit dem Ellbogen. Da sind die Schiedsrichter angewiesen, die Gesundheit des Gegenspielers zu schützen. Rot hätte kommen müssen.“ Es kam aber nur Gelb.

Und danach kam Schwarzgelb. Es war nämlich durchaus so, dass der Meister ausreichend Chancen hatte, um diese Begegnung für sich zu entscheiden. Mats Hummels etwa scheiterte binnen zwei Sekunden erst an Sven Ulreich, dann an der Latte und danach am auf der Linie klärenden Arthur Boka (29.). Marco Reus schloss den schönsten Spielzug über Gündogan, Piszczek und Götze mit ei­nem Schuss ans Außennetz ab (50.). Julian Schieber scheiterte frei vor Ulreich am VfB-Torwart. Und Robert Lewandowski traf zwei Minuten vor dem Ende erneut nur den Querbalken.

Irgendwer oder irgendwas stand letztlich immer im Weg. Mitunter, zumindest im schwächeren zweiten Durchgang, auch die Dortmunder sich selbst. „Uns hat im letzten Drittel des Spielfelds die Klarheit gefehlt“, sagt Jürgen Klopp.

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Dahinter verbergen sich die schlechten Nachrichten. Borussia hat in einem intensiven Spiel viel investiert, ist als Mannschaft nahezu 123 Kilometer weit gelaufen, hat aber dennoch nicht den vollen Ertrag eingefahren. Und: Der BVB hätte in der Tabelle Boden gut machen können auf die Frankfurter, die auch nur Remis gespielt hatten, und auf die Schalker, die in Hoffenheim verloren haben – hat unterm Strich aber vor allem weiter an Boden auf die Bayern verloren. Das ist nach dem zehnten Spieltag zwar relativ irrelevant, auf die Stimmung hat es aber trotzdem gedrückt.

Ein 0:0 im Bernabeu dürfte sich wie ein Sieg anfühlen

„Das fühlt sich an wie eine Niederlage“, sagte Marcel Schmelzer, der als einziger ins Tor getroffen hatte, bereits seinen dritten Treffer binnen elf Tagen feierte, ehe er auf Grund ei­ner Abseitsstellung des Kollegen Hummels zurückgepfiffen wurde. Vielleicht ist es am Ende aber auch so, dass der Tag doch noch einen Gewinn bereit gehalten hat. Die Spielfähigkeit von Sebastian Kehl. Dessen Präsenz im Duell mit Real Madrid erscheint wichtig. Ein 0:0 im Bernabeu dürfte sich jedenfalls wie ein Sieg anfühlen.