Dortmund. 514 Millionen Euro Umsatz hat Madrid in der Saison 2011/12 gemacht, 94 Millionen Euro hat Real im Sommer 2009 für Cristiano Ronaldo an Manchester United überwiesen und 75 Trophäen stehen in den königlichen Vitrinen. Real Madrid in Zahlen.

José Mourinho, der Startrainer von Real Madrid, der sich selbst „The Special One“ nennt, könnte in der Offensive auch mit Luka Modric, Kaka, José Callejon und Karim Benzema spielen. Wird er aber wahrscheinlich nicht. Weil er vermutlich Mesut Özil, Angel di Maria, Cristiano Ronaldo und Gonzalo Higuain in die Startelf beordert.

Die „Königlichen“, am Mittwochabend (20.45 Uhr/ live im DerWesten-Ticker) zu Gast in Dortmund, bieten eine wohl einmalige Mischung aus Schnelligkeit, Spielintelligenz und Durchschlagskraft.

514 Millionen Euro Umsatz hat Real Madrid in der Saison 2011/12 gemacht; mehr als doppelt so viel wie der BVB (215), mehr als jeder andere Fußballklub der Welt. Stand auf der Internetseite des spanischen Rekordmeisters. Was dort nicht stand: Die Schulden des Weltklubs belaufen sich auf ziemlich ähnliche Summen. 170 Millionen Euro standen vor einem Jahr in den Büchern. Das war allerdings nur die Nettoschuld. „Die Bruttoschulden belaufen sich auf 590 Millionen Euro.“ Sagt zumindest Jose María Gay de Liébana, Wirtschaftsprofessor der Universidad de Barcelona und angeblich bester Kenner des finanziellen Innenlebens der spanischen Klubs.

94 Millionen Euro hat Real im Sommer 2009 für Cristiano Ronaldo an Manchester United überwiesen. Damit ist „CR7“ immer noch der teuerste Transfer aller Zeiten. Der Spieler, der unterm Strich die meisten Transfersummen auf sich vereint, ist allerdings Zlatan Ibrahimovic – die DFB-Kicker wissen warum. Bei den Einzelsummen belegt Real übrigens auch die Plätze zwei bis vier. 2001 zahlten die Spanier 75 Millionen für Zinedine Zidane, 2009 immerhin noch 65 Millionen für Kaka und im Jahr 2000 bereits 58,5 Millionen für Luis Figo.

75 Trophäen stehen in den königlichen Vitrinen. Real hat neunmal die Königsklasse gewonnen, zweimal den UEFA-Cup, einmal den Europäischen Supercup und dreimal den Weltpokal – soviel zu den internationalen Titeln. Dazu 32 Mal „La Liga“, die spanische Meisterschaft, 18 Mal die „Copa del Rey“, den spanischen Pokal, sowie neunmal den spanischen Supercup. Real Madrid ist, offensichtlich nicht ganz zu Unrecht, zum besten Fußballverein des 20. Jahrhunderts ernannt worden. Und weil es dafür auch eine stattliche Trophäe gab, sind es unterm Strich: 75.

35 Millionen Euro zahlte Real im Sommer für Mourinhos Wunschspieler Luka Modric an Tottenham. Das ist zwar – siehe „94 Millionen“ – vergleichsweise wenig gemessen am königlichen Maßstab, aber letztlich eben doch ein hübsches Sümmchen. Und dennoch saß Modric im „Clasico“ gegen Barca nur auf der Bank. Begründung Mourinho: „Er muss noch viel lernen und sich meiner Denkweise anpassen.“ Wie schlecht muss ein Spieler erst sein, der nicht zu Mourinhos Wunschspielern zählt.

9 Mal hat Real die Champions League respektive den Europapokal der Landesmeister gewonnen. Fans und Klubführung sehnen die „Decima“ herbei, den zehnten Erfolg im Meister-Wettbewerb. Es wäre der erste seit 2002 (damals im Finale mit dem großen „Zizou“ ge­gen das kleine Bayer Leverkusen). Seitdem war dreimal im Halbfinale Endstation, einmal im Viertelfinale und zwischen 2005 und 2010 sechsmal in Serie bereits im Achtelfinale.

8 Punkte Rückstand hat Real in der Primera Division auf den Erzrivalen aus Barcelona. Der Titelverteidiger ist schlecht in die Saison gestartet, belegt nur Platz vier (was in Spanien gleichzusetzen ist mit der zweiten Liga),hat aber die Generalprobe für das Duell mit dem BVB gegen Celta Vigo 2:0 gewonnen. Torschützen: Higuain und Ronaldo.

7 Tore in den ersten beiden Gruppenspielen der Champions Lea­gue dokumentieren indes die Offensivkraft. Keine Mannschaft hatte bis gestern Abend mehr Tore erzielt.

6 Punkte hat Real in den ersten beiden Gruppenspielen geholt. Beim 3:2 zum Auftakt gegen Manchester City lagen die Königlichen bis zur 87. Minute zurück, dann trafen Karim Benzema und Ronaldo. Beim 4:1 in Amsterdam schnürte der portugiesische Superstar dann einen Dreierpack, Benzema erzielte das zwischenzeitliche 2:0.

4 Tore in zwei Spielen! Cristiano Ronaldo war an den ersten beiden Spieltagen der treffsicherste Spieler der Königsklasse.

3 Außenverteidiger – Alvaro Arbeloa, Fabio Coentrao und Marcelo – muss José Mourinho zugleich ersetzen. Das ist ein Problem. Deshalb wird nun Mittelfeldspieler Michael Essien auf der Position des Linksverteidigers erwartet.