Nürnberg. Seinen ersten Bundesliga-Einsatz für Borussia Dortmund hatte sich der Stürmer vermutlich ein bisschen schöner ausgemalt. „Wir sind unzufrieden mit diesem 1:1“, sagte Julian Schieber nach dem Spiel beim 1. FC Nürnberg. Vor der Saison war er für 5,5 Millionen Euro vom VfB Stuttgart nach Westfalen gewechselt.

Nein, zufrieden war Julian Schieber nicht wirklich. Seinen ersten Bundesliga-Einsatz für Borussia Dortmund hatte sich der Stürmer vermutlich ein bisschen schöner ausgemalt. Die Dramaturgie stimmte im Spiel gegen den 1. FC Nürnberg, letztlich aber war es ein früherer Mannschaftskollege, der ihm den großen Triumph zunichte machte.

Dortmunds Trainer Jürgen Klopp hatte Julian Schieber herangewinkt, um der schwächelnden schwarz-gelben Offensive in der Schlussviertelstunde neue Impulse zu verleihen. Schieber, dieser bullige Kerl, der sich in jeden Ball hineinwerfen kann, schien ihm genau der richtige Mann zu sein, um vor dem Nürnberger Tor für schmerzlich vermisste Gefahr zu sorgen. Erst vor einer Woche gegen Bremen hatte Klopp den Sieg eingewechselt. Mario Götze kam, sah und traf. Schieber kam, schoss und scheiterte wie fast alle seiner Kollegen an diesem Tag.

„Wir sind unzufrieden mit diesem 1:1“, sagt Schieber. Vor der Saison war er für 5,5 Millionen Euro vom VfB Stuttgart nach Westfalen gewechselt. Dies war seine erste Gelegenheit, seine erste Chance, sich zu präsentieren. „Wir sind hier hergefahren, um drei Punkte zu holen, aber wir sind gegen eine sehr defensive Mannschaft angerannt und haben die richtigen Mittel nicht gefunden“, sagt er und wirkt angemessen bestürzt.

Schieber spielte mit Schäfer in Nürnberg zusammen

Wohl auch, weil er es auf dem Fuß hatte. Nur ein paar Zentimeter fehlten, dann wäre er gefeiert worden.. Doch Schiebers strammen Schuss aus 20 Metern parierte Raphael Schäfer, Nürnbergs Torwart, mit dem Schieber in seiner Nürnberger Zeit zusammenspielte. Es war die 81. Minute. Die Götze-Minute der Vorwoche, aber nicht der Schieber-Moment.

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„Wir müssen cleverer, geduldiger spielen. Nürnberg wird nicht die einzige Mannschaft sein, die so defensiv gegen uns agiert“, sagt Julian Schieber noch. Das ist vielleicht nicht die schönste Erkenntnis für Borussia Dortmund, aber für Julian Schieber erhöht es die Wahrscheinlichkeit, dass bei ähnlichem Drehbuch der Schieber-Moment bald kommen wird.