Dortmund. Borussias Zweitformation betrieb in den letzten Wochen unfreiwillige, aber für den Gegner höchst erfolgreiche Aufbauarbeit. Saarbrücken, Offenbach und Karlsruhe waren denkbar schlecht in die Saison gestartet, sind aber mit einem Sieg in oder gegen Dortmund mittlerweile nacheinander an den Schwarz-Gelben vorbeigezogen.

Die sind nach drei Niederlagen in Folge mit insgesamt 1:8 Toren selbst in die Bredouille geraten. Denn mit dem so raschen Sturz auf einen Abstiegsplatz hatte nach dem hoffnungsvollen Auftakt niemand gerechnet.

Auch David Wagner traf die neue Situation relativ unvorbereitet. „Im Vergleich zu den ersten Wochen fehlt uns in der Offensive die Leichtigkeit im Kombinationsspiel, um eigene Torchancen zu kreieren“, hat der Trainer einen entscheidenden Unterschied ausgemacht. Auffällig außerdem, dass seine Jungs auch beim 0:3 am Dienstagabend gegen den KSC zum wiederholten Male gleich mit dem ersten Abwehrfehler in Rückstand gerieten und, wie es der Trainer selbst einräumt, „psychisch im Moment nicht stabil genug sind, dass die den Mumm haben, danach wieder zurückzukommen“.

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Was ihm am schwersten im Magen liegt, ist die „viel zu hohe Zahl an überwiegend einfachen Gegentreffern“. Auf der Verbesserung des Defensiv-Verhaltens werde künftig das Hauptaugenmerk gerichtet, „denn hinten stabil zu stehen, ist die Basis unseres Spiels. Von daher erwarte ich einfach noch mehr Konzentration, noch mehr Leidenschaft, insbesondere im Spiel gegen den Ball, um dann wieder schnell und gezielt umzuschalten und im Spiel nach vorne Nadelstiche setzen zu können“

Wagner sucht die stabilste Formation

Das Personal dazu hätte er eigentlich. David Wagner ist nach wie vor von der Qualität seines Kaders überzeugt, verfügt zudem gerade in den hinteren Bereichen über Alternativen: „Jetzt gilt es, die stabilste Formation zu finden. Denn auch das ist Fakt: uns ist es noch kein einziges Mal in dieser Saison gelungen, zu Null zu spielen...“

Dass die Borussen zu einer so frühen Phase in einen solchen Negativlauf geraten sind, sei das Positive an der Sache: „Wir haben Ideen, wie wir an den Schrauben drehen können, und genug Zeit, das auch entsprechend umzusetzen. Viel schlimmer wäre es gewesen, hätten wir diese Erfahrungen erst tief in der Rückrunde oder gegen Ende der Saison gemacht.“

So ist er guter Dinge, dass seine jungen Burschen auf lange Sicht auch aus diesen schwierigen Zeiten Stärke ziehen können: „Sie müssen lernen, mit Druck- und Negativphasen umzugehen. Auch das gehört zum Entwicklungsprozess einer so blutjungen Mannschaft.“