Münster. Der Deutsche Meister Borussia Dortmund gewann das Testspiel beim Drittliga-Spitzenreiter Preußen Münster mit 4:2. Zur Pause hatte der BVB noch mit 0:2 zurückgelegen. Die vier Tore erzielten die Dortmunder vor 15 050 Zuschauern zwischen der 52. und 62. Minute.

Borussia Dortmund hat im siebten Testspiel der Vorbereitung den fünften Sieg eingefahren. Das 4:2 (0:2) bei Preußen Münster belegte eindrucksvoll, dass man Frische – körperliche und geistige – nicht herbei reden kann. Das Spiel zeigte deutlich, dass Borussias Spieler unterschiedlich weit sind.

Positiv aufgefallen aus der Formation der ersten Hälfte sind einzig Leonardo Bittencourt mit seiner feinen Technik und Jakub Blaszczykowski mit seiner Dynamik und Spielfreude. Das bestätigt die Eindrücke der vergangenen Tests. Die Mannschaft aus Durchgang zwei brauchte dann allerdings nur zehn Minuten, um das Spiel komplett zu drehen.

Doch der Reihe nach: Bittencourt war es, der vor 15 050 Zuschauern im Preußen-Stadion schon in Minute sechs gleich drei Gegenspieler zum Tanz bat – Julian Schieber in der Mitte konnte allerdings nicht verwerten. Dann trat Stefan Kühne in Erscheinung. Der Kapitän des Spitzenreiters der dritten Liga, der bereits im Meisterschaftsmodus unterwegs ist, verwandelte zunächst einen von Mitch Langerak an Marco Königs verursachten Foulelfmeter (12.). 20 Minuten später verlängerte er dann einen scharf getretenen Freistoß des ehemaligen Bochumers Dennis Grote unerreichbar für Langerak ins lange Eck.

Lästige Gegentreffer

Es waren die Gegentreffer Nummer vier und fünf nach Standardsituationen. Jürgen Klopp hatte schon nach Nummer drei in St. Gallen angemerkt, dass dies lästig sei.

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Zwischen 0:1 und 0:2 hatte Kevin Großkreutz die große Chance zum Ausgleich (24.) - verzog aber deutlich. Und auch Bittencourt konnte SCP-Torwart Daniel Masuch mit seinem Schuss ins kurze Eck nicht überlisten (30.). Nach Kühnes zweitem Streich hätte Kuba nach Doppelpass mit Oliver Kirch verkürzen können, ehe Subotic auf der anderen Seite sogar das 0:3 durch Königs verhinderte.

Es war eine erste Hälfte, in der es an Schnelligkeit und Genauigkeit fehlte; unterm Strich eben noch an Frische.

Neue und offensichtlich frischere Kräfte brachte Klopp zu Beginn des zweiten Durchgangs. Der Meistertrainer wechselte komplett durch; einzig Torwart Mitch Langerak spielte über die volle Distanz. Für den pausierenden Sven Bender rückte Nachwuchskraft Jonas Hofmann in die Mannschaft. Und das Dortmunder Spiel wurde besser.

Wieder einmal traf Lewandowski

Keine sieben Minuten nach Wiederanpfiff schob Robert Lewandowski überlegt zum 1:2 ein. Ivan Perisic machte daraus nur 180 Sekunden später per Foulelfmeter (Neupert an Lewandowski) einen Doppelschlag. Fortan sorgte ein ums andere Mal Marco Reus aus zentraler Position heraus für Gefahr. Hatte Lewandowski die Führung noch vergeben (59.), spendierte Reus Lukasz Piszczek exakt jenen Doppelpass, den dieser brauchte und klug verwertete. Wiederum nur 120 Sekunden später traf schon wieder Lewandowski, diesmal auf Vorarbeit von Perisic.

Nach diesem munteren Scheibenschießen drohte es böse zu enden für die Preußen. Münsters Abwehr zerbröselte – und der BVB hatte richtig Gefallen an diesem Spiel gefunden. Doch es blieb beim 4:2 für den BVB.

BVB (1. HZ): Langerak – Kirch, Subotic, Hummels, Schmelzer – Amini, Kehl – Blaszczykowski, Bittencourt, Großkreutz – Schieber.

BVB (2. HZ): Langerak – Piszczek, Günter, Santana, Löwe – Leitner, Gündogan – Hofmann, Reus, Perisic – Lewandowski.

Tore: 1:0 und 2:0 Kühne (12. Foulelfmeter/32.), 2:1 Lewandowski (52.), 2:2 Perisic (55./Foulelfmeter), 2:3 Piszczek (60.), 2:4 Lewandowski (62.).