Jürgen Klopp ist bei Borussia Dortmund der Baumeister
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Dortmund.. Der deutsche Meister Borussia Dortmund steigt in die Vorbereitung ein. Ungeachtet des Doublesieges sieht BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke den FC Bayern in der Rolle des Titelfavoriten. Am 21. Juli stoßen die Nationalspieler zum Kader. Die Aufgabe für BVB-Trainer Jürgen Klopp: „Aus einem guten Kader eine ganz besondere Mannschaft zu machen.“
Das Stadion von Borussia Dortmund gleicht derzeit einer riesigen Baustelle. Im Gästeblock fehlen Wellenbrecher und Bodenbelag, die Drainage unter dem Meisterrasen wird erneuert. Und der Meisterrasen, na ja, den durchlöchern unzählige braune Inseln, die an den Platzsturm vom letzten Bundesliga-Spieltag erinnern. Bis zum 24. August, wenn der BVB die neue Saison gegen Werder Bremen eröffnet, ist noch viel zu tun.
„Wollen in die Champions League“
In seiner sportlichen Arbeit ist der Doublesieger, obwohl ihm bis zum ersten Pflichtspiel im DFB-Pokal sogar noch eine Woche weniger bleibt, schon erheblich weiter. Die groben Kaderumbauten, die Transfers, sind abgeschlossen. Am Mittwoch stieg der BVB mit fast allen Neuzugängen in die Vorbereitung ein. Morgens gab’s es einen Laktattest im Dortmunder Hoeschpark, wo der Klub in seinen Gründungsjahren gespielt hatte. „Gelaufen sind die Jungs schon mal toll“, urteilte Trainer (und Zuschauer) Jürgen Klopp mit einem Grinsen. „Ab Donnerstag nehmen wir noch den Ball dazu, um uns einen zweiten Eindruck zu verschaffen.“ Den macht sich Klopp mit seinem Team beim fünftägigen Trainingslager in den Tiroler Bergen.
Vorher wurde im heimischen Dortmund aber noch über das Saisonziel gesprochen. Nach einem Abstimmungsabend beim Italiener hatten sich BVB-Boss Hans-Joachim Watzke, Sportdirektor Michael Zorc und Jürgen Klopp, westfälisch bodenständig, auf folgende Sprachregelung verständigt: „Wir wollen wieder in die Champions League.“ In der Königsklasse will der BVB zudem dieses Mal, anders als bei der Klopp-Premiere der Vorsaison, die Gruppenphase überstehen.
Titel-Favorit in der Liga? Nicht der Meister der letzten zwei Jahre, der just einen Rekordumsatz von mehr als 200 Millionen Euro bilanzieren kann. Sondern, dogmatisierte die Dortmunder Dreieinigkeit, die Bayern. „Sie sind mit der Favoritenbürde gesegnet“, verkündete Watzke.
„Das heißt aber nicht, dass sie am Ende immer Erster werden“, orakelte Zorc. Genau das weiß im Moment niemand besser als der BVB: Drei Titel hat die Borussia in den letzten zwei Jahren geholt – und damit drei Titel mehr als der Rekordmeister. Jürgen Klopp, die Bayern seien an dieser Stelle gewarnt, sieht mehr Potenzial: „Ich habe das Gefühl, dass bei uns noch eine Menge drinsteckt.“
Die Doubletruppe ist weitgehend zusammengeblieben. Der Etat wurde moderat auf 45 Millionen Euro erhöht. Als Sturm-Ersatz für Lucas Barrios (Guangzhou Evergrande) kam Julian Schieber. Marco Reus soll Shinji Kagawa (Manchester United) ersetzen. Daneben sind Leonardo Bittencourt und Oliver Kirch neu. Von den verdienten Titelprofis darf sich indes niemand seines Stammplatzes sicher sein. „Es spielt keiner, weil er letztes Jahr gut war. Es spielt, wer in Form ist“, stellte Klopp klar.
Mitte Juli werden die urlaubenden EM-Spieler zum Kader stoßen, zuletzt, am 21. Juli, die deutschen Nationalspieler um Marco Reus. Dann ist der neue BVB komplett. Die Aufgabe für Klopp: „Aus einem guten Kader eine ganz besondere Mannschaft zu machen.“ Ein bisschen was muss ja bis zum ersten Pflichtspiel Mitte August auch noch zu tun sein.
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