Kagawa wechselt vom BVB ins "Theater der Träume" - Arbeitserlaubnis fehlt noch
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Dortmund/Manchester. Borussia Dortmund und Manchester United haben sich auf einen Transfer des Mittelfeldspielers geeinigt, nach Informationen der WAZ-Mediengruppe soll die Ablöse bei rund 16 Millionen Euro liegen und könnte durch Nachschläge bis auf 20 Millionen steigen. Nur um die Arbeitserlaubnis gibt es noch Verwirrung.
Sir Alex Ferguson war beim Pokalfinale in Berlin begeisterter Zuschauer
der Zaubershow von Shinji Kagawa. Der 5:2-Triumph gegen Bayern München war das
letzte Pflichtspiel des japanischen Spiellenkers für Doublegewinner Borussia
Dortmund, denn ab kommende Saison zaubert der Japaner im "Theater der Träume"
von Manchester United. Allerdings ist der am Dienstag als perfekt vermeldete
Wechsel - laut Informationen der WAZ-Mediengruppe für rund 16 Millionen Euro - noch von der medizinischen Untersuchung
und der Ausstellung einer englischen Arbeitserlaubnis abhängig.
"Wir danken Shinji für sein
Engagement und seinen großen Anteil an zwei außergewöhnlich erfolgreichen
Jahren, die in den beiden Deutschen Meisterschaften und dem DFB-Pokalsieg
gipfelten", erklärte Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc. Was er nicht sagte -
in Kagawa verliert das Team von Trainer Jürgen Klopp einen seiner wichtigsten
Leistungsträger. In den letzten zwei Jahren erzielte der Mittelfeldstar in 49
Bundesliga-Spielen 21 Tore und gab zwölf Torvorlagen.
Kagawa kam einst für 350.000 Euro
Kagawa war im
Sommer 2010 für eine lächerliche Ausbildungsentschädigung von 350.000 Euro von
Cerezo Osaka nach Dortmund gewechselt. Der torgefährliche wie technisch
überragende junge Mann entpuppte sich als Königstransfer für die Borussen. Die
Dortmunder können sich jetzt immerhin damit trösten, in zwei Jahren mit nur
einem Spieler mindestens 16 Millionen Euro Gewinn gemacht zu haben. Die
Ablösesumme kann sich auf über 20 Millionen Euro erhöhen, falls Kagawa mit ManU
Titel einfährt.
In der kommenden Champions-League-Saison sind Kagawas
alter und neuer Verein Konkurrenten. Eigentlich wollte Borussia den 2013
auslaufenden Vertrag des Japaners unbedingt verlängern (Geschäftsführer
Hans-Joachim Watzke: "Shinji ist ein Schlüsselspieler und kann in der Champions
League unser großes Plus sein"), doch der Karriereplan des 23-Jährigen sah einen
Wechsel nach England vor. Die Premier League ist in Japan noch wesentlich
populärer als die Bundesliga.
Verwirrung um die Arbeitserlaubnis
Kagawa
entschied sich gegen Angebote von Champions-League-Sieger FC Chelsea sowie vom
FC Arsenal und für Manchester United. Für die Heimspiele im Stadion Old
Trafford, das auch "Theater der Träume" genannt wird. Das ist auch dem
persönlichen Bemühen von Teammanager Ferguson zu verdanken, der beim
spektakulären Triumph im Pokalfinale von Berlin ein Tor und einen Assist von
Kagawa erlebt hatte.
Unklarheiten gibt es lediglich noch wegen der Arbeitserlaubnis des Japaners: In
den Statuten des englischen Verbandes steht, dass ein Nicht-EU-Ausländer nur
dann in die Premier League wechseln darf, wenn er in den vergangenen zwei Jahren
mindestens 75 Prozent der Länderspiele gespielt hat. Kagawa erfüllt diese
Voraussetzung mit 18 Einsätzen in 39 Spielen für Japan bei weitem nicht. Allerdings heißt es in den Regularien auch, dass Spiele, die ein Fußballer wegen Verletzung nicht bestreiten konnte, nicht mitgezählt werden, weshalb Kagawas Wechsel ohne Probleme über die Bühne gehen sollte. Beim BVB scheint man zumindest sicher, dass der Wechsel glattgeht und twittert: "Wir wünschen ihm alles Gute und viel Erfolg in der Premier
League." (dapd)
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