Fürth/Dortmund. . In Fürth kann Borussia Dortmund am Dienstag ins DFB-Pokalfinale einziehen. Doch der Zweitliga-Tabellenführer tritt mit einer Menge Selbstvertrauen an. Fürth hat im DFB-Pokal zwei Erstligisten rausgekickt. Zudem reicht ein Sieg wohl zur sicheren Teilnahme an der Europa League.
Das Fieber steigt. Seit gestern, 15.30 Uhr. Minütlich. „Wir haben da unsere eigene Mentalität entwickelt, das Wettkampffieber in ganz außergewöhnliche Sphären zu schrauben“, berichtet Borussia Dortmunds Trainer Jürgen Klopp vor dem heutigen Halbfinale im DFB-Pokal bei der SpVgg. Greuther Fürth (20.30 Uhr, ZDF, Sky und im DerWesten-Ticker live).
Gestern um 15.30 Uhr hat der Meister noch einmal auf heimischem Boden trainiert. Danach ist er per Charterflug runter gehüpft ins Frankenland. Fürth soll nur die letzte Zwischenstation sein auf dem Weg nach Berlin. „Halbfinale“, sagt Klopp, „ist schön – aber nicht geschichtsträchtig.“ Das sei keine Sache, „die man mit 70 nochmal erzählt.“ Genau das aber will Borussias immer noch junge Erfolgsvereinigung.
Das erste Double in der mehr als hundertjährigen Vereinsgeschichte?
Nachdem der Kapitän Sebastian Kehl nach dem 1:0-Sieg gegen Werder Bremen bekannt hatte, in der Liga „natürlich da oben bleiben zu wollen, alles andere würde man uns jetzt ja auch nicht mehr abnehmen“, soll am Dienstag die Voraussetzung für einen weiteren Festtag im Mai und das erstmalige Double in der mittlerweile mehr als hundertjährigen Vereinsgeschichte geschaffen werden.
Sollte noch irgendein Borusse nicht genau wissen, worum es geht, wird es ihm im Laufe des heutigen Tages mit Sicherheit noch einmal in den schönsten Farben dargelegt. Entweder von Roman Weidenfeller. Oder von Mats Hummels. Beide waren schon einmal, bei der bis heute letzten Final-Teilnahme des BVB 2008, in Berlin. Gespielt aber haben sie beim 1:2 gegen die Bayern nicht. Der Torwart saß mit einem lädierten Innenband im linken Knie auf der Tribüne. Der junge Hummels schmorte, ansonsten regelmäßig von Trainer Thomas Doll eingesetzt, ausgerechnet im Pokalfinale 120 Minuten auf der Bank. Zwei mit Nachholbedarf. Eine Sehnsucht.
Den BVB erwartet eine breite Brust
Doch die haben sie auch in Fürth. An Selbstbewusstsein mangelt es den Mannen von Trainer Mike Büskens jedenfalls nicht. Nach der gelungenen Generalprobe bei 1860 München sagte Mittelfeldmotor Stephan Fürstner: „Ein 4:1 wird’s wohl nicht wieder werden.“ Pause. „Aber wir wären auch mit einem 1:0 zufrieden.“ In der seit Wochen mit 15 000 Fans ausverkauften Trolli-Arena erwartet den BVB offensichtlich eine ganz breite Brust.
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Die Spielvereinigung stellt die beste Defensive und die zweitbeste Offensive der Zweiten Liga, sie hat immerhin acht aktuelle und ehemalige Nationalspieler in ihren Reihen und erinnert in ihrer Spielanlage an eine gewisse Borussia aus Dortmund.
Fürth führt die Zweite Liga an, hat sechs Punkte Vorsprung auf den ersten Nicht-Aufstiegsplatz und im Pokal mit Nürnberg und Hoffenheim nicht nur zwei Erstligisten jeweils auswärts rausgekickt, sondern in vier Runden noch nicht mal ein einziges Gegentörchen kassiert. Dass auf Grund der Konstellation im Halbfinale (die ersten Drei der Bundesliga plus eben Fürth) ein einziger weiterer Sieg zur sicheren Teilnahme an der Europa League reichen dürfte, wird für zusätzlichen Schub sorgen.
Bender für Gündogan beim BVB
Jürgen Klopp, der alle Mann an Bord hat und im Vergleich zum Bremen-Spiel Sven Bender wieder für Ilkay Gündogan in die Startelf beordern wird, nimmt all diese Dinge zur Kenntnis. Verarbeitet sie. Respektiert sie. Damit soll es dann aber auch gut sein. Borussias Trainer sagt: „Ich finde, der DFB-Pokal ist einer der größten Wettbewerbe weltweit. Wer da was erreichen kann, der sollte das auch tun.“