Dortmund. Vor vier Jahren - unter Jürgen Röber und später Thomas Doll - wäre Jan Schlaudraff beinahe bei Borussia Dortmund gelandet. Am Sonntag kommt er mit Hannover 96 nach Dortmund. Mit uns hat Schlaudraff über den BVB gesprochen.
Beim FC Brügge gewonnen und ins Achtelfinale der Europa League eingezogen: Hannover 96 kommt mit breiter Brust zum Spiel am Sonntag bei Borussia Dortmund (17.30 Uhr, live im DerWesten-Ticker). Mit dabei: Jan Schlaudraff (28), der vor Jahren fast mal beim BVB gelandet wäre.
Herr Schlaudraff, was überwiegt nach dem Europapokalerfolg in Brügge: Die körperliche Mehrbelastung oder die Freude übers Weiterkommen?
Jan Schlaudraff: Es war eine hohe Belastung, auf dem tiefen Boden in Brügge zu spielen. Die Freude ist überragend, so ein Erfolg schweißt noch weiter zusammen. Wir haben die Doppelbelastung bislang immer sehr gut weggesteckt und den Europapokal-Abenden folgenden Bundesligaspiele nicht verloren. Hoffentlich gilt das auch am Sonntag.
Dann werden in Dortmund wieder 80.000 Zuschauer erwartet. Sie sind Routinier. Ist er trotzdem ein Erlebnis?
Schlaudraff: Absolut. Atmosphäre und Stimmung in Dortmund sind einzigartig. Es macht auch für eine Auswärtsmannschaft unglaublich Spaß, dort zu spielen. Es sei denn, du wirst überrollt. Wie wir in der Vorsaison:. 1:0 geführt, 4:1 verloren.
Hannover 96 hat das Hinspiel gegen den BVB gewonnen. Sie könnten als einziger Klub den Meister zwei Mal in dieser Saison schlagen.
Schlaudraff: Wir sind klarer Außenseiter. Der BVB hat eine bärenstarke Mannschaft mit toller Qualität und unglaublicher mannschaftlicher Geschlossenheit. Aber wir wollen möglichst lange Paroli bieten. Und, wenn möglich, gerne auch was mitnehmen.
Der BVB hat sich vor Jahren mal für Sie interessiert.
Schlaudraff: Das stimmt. Da gab es aber noch nicht die Strukturen von heute. Die Trainer hießen damals Jürgen Röber und Thomas Doll und keiner wusste, wo die Reise hingeht. Das war mir zu unsicher.