La Manga. Das Thema des Tages im Trainingslager Borussia Dortmund in Spanien ist Marco Reus - der sich mehrere tausend Kilometer entfernt mit seinem aktuellen Klub Mönchengladbach in der Türkei vorbereitet. Am 15. Januar treffen der BVB und Gladbach in Düsseldorf aufeinander.
Das ist schon kurios. Da kommt der Tross von Meister Borussia Dortmund am Donnerstagmittag im Trainingslager in der südspanischen Sonnen-Oase La Manga an. Und das Thema des Tages ist ausgerechnet ein Spieler, der gerade mehrere tausend Kilometer entfernt trainiert: Marco Reus, bis zum Sommer noch in Diensten von Borussia Mönchengladbach. Ab Sommer dann der nächste junge deutsche Nationalspieler in Diensten von Borussia Dortmund. „Ich stehe auf junge Kerle“, hatte sein künftiger Trainer Jürgen Klopp vor noch gar nicht langer Zeit mit einem dicken Schmunzeln gesagt.
Treffen am 15. Januar beim Wintercup in Düsseldorf
Kaum in Spanien angekommen, bat der Meistertrainer am Donnerstag seine Profis zur ersten Trainingseinheit mit Ausblick aufs Mittelmeer. „Wir müssen schnell unseren Rhythmus finden“, betonte Klopp, der für seine Spieler in den nächsten Tagen „viel Bewegung an der frischen Luft“ eingeplant hat. Auch am Rande der ersten Einheit auf dem weiträumigen Gelände des „La Manga Club“ waren Reus, der beim BVB Topverdiener werden soll, und die Rückkehr des verlorenen Sohnes im Sommer das Thema. Einige mitgereiste BVB-Fans kennen den gebürtigen Dortmunder und erinnerten sich an die Zeit, als der noch in der U17 für die Schwarzgelben spielte. Damals, im Jahr 2006, verließ Reus den BVB. Allerdings wurde der Mittelfeldspieler, anders als vielfach zu lesen, keineswegs aussortiert und weggeschickt. Sein Talent wurde in Dortmund aber nicht erkannt. Eine im Nachhinein teure Fehleinschätzung, die mit dem jetzigen Transfer korrigiert wird.
Reus pendelte 2006 in der BVB-U17 mit überschaubarem Durchsetzungsvermögen zwischen Startelf und Ersatzbank und hatte seiner Meinung nach zu wenig Einsatzminuten. Der damals 17-Jährige bat um seine Freigabe und wechselte, auch übersehen von den zahlreichen anderen Bundesligisten aus dem Westen, in die Fußball-Diaspora nach Ahlen.
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In Dortmund wird Reus, der von der einen zur anderen Borussia wechselt, einen guten Bekannten treffen. Kevin Großkreutz spielte bis zur U14 beim BVB, konnte sich dort nicht durchsetzen, wurde aber anders als Reus aussortiert und spielte mit dem zweiten Dortmunder in Ahlen. Von dort gelang beiden der Sprung in die Bundesliga. Und in die Nationalmannschaft. Großkreutz und Reus sind bis heute befreundet. Allerdings könnte der Schon-Dortmunder ein Opfer des Bald-Dortmunders werden. Der beidfüßig starke Reus spielt bevorzugt auf der linken Mittelfeldseite. Dort hat Kevin Großkreutz seinen Stammplatz. Für ihn wird es, wie für den kroatischen Nationalspieler Ivan Perisic, sehr eng.
Mönchengladbach bereitet sich in Belek vor
Zum Wiedersehen kommt es indes nicht erst im Sommer, sondern schon am 15. Januar. Sowohl der BVB als auch die Borussia aus Mönchengladbach mit Marco Reus treten beim Wintercup in Düsseldorf an. Im Finale oder im Spiel um den dritten Platz könnte es zum direkten Duell zwischen Dortmund und Reus kommen. Vorher wird es keinen direkten Kontakt geben. Während der BVB sich in Südspanien auf die Rückrunde vorbereitet, ist Reus mit seiner aktuellen Borussia am Donnerstag nach Belek in die Türkei gereist.