Dortmund. BVB-Trainer Jürgen Klopp muss im DFB-Pokal-Achtelfinale auf Innenverteidiger Felipe Santana verzichten. Der Brasilianer hat sich einen Außenbandanriss zugezogen. Patrick Owomoyela wird ihn aller Voraussicht vertreten.
Das Lazarett ist üppig besetzt, die Reservebank fast leer: Mit dem letzten Aufgebot geht Borussia Dortmund in das DFB-Pokal-Achtelfinale bei Zweitliga-Herbstmeister Fortuna Düsseldorf am Dienstag (20.30 Uhr/Live-Ticker auf DerWesten). Dennoch ist der deutsche Meister festen Willens, ein außergewöhnliches Fußball-Jahr 2011 mit einem Erfolgserlebnis abzuschließen - und sich damit vor allem besinnliche Tage zu verdienen. "Wenn wir mindestens elf Mann haben, dann können wir kicken. Der Wettbewerb ist reizvoll, besonders dann, wenn wir mit einem personellen kleineren Team antreten", sagte Jürgen Klopp.
Der Trainer der "Mannschaft des Jahres" 2011 muss nun auch noch auf Innenverteidiger Felipe Santana verzichten, der fünfte schwerwiegende Ausfall. Für Santana wird Patrick Owomoyela einspringen. Aber Jammern gibt es schon lange nicht mehr beim Meister. "Wir müssen gegen Düsseldorf noch mal alles, was einigermaßen laufen kann, mitnehmen und dann hoffen, dass wir gegen die Fortuna auch noch mal gewinnen. Dann können wir auch frohe Weihnachten feiern", sagte Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.
Außenbandanriss bei Santana
Das mit dem Laufen ist in Dortmund derzeit so eine Sache. Superstar Mario Götze, Nationalspieler Sven Bender, Moritz Leitner und Neven Subotic waren bisher die Opfer einer kraftraubenden Hinrunde mit der enttäuschenden Pleite in der Champions League. Zum Quartett, das bis ins neue Jahr ausfällt, kommt nun Santana hinzu. Der Subotic-Vertreter erlitt beim 4:1 der Borussia beim SC Freiburg einen Außenbandanriss im Sprunggelenk. Und der Einsatz von Linksverteidiger Marcel Schmelzer (muskuläre Probleme) entscheidet sich erst kurz vor Spielbeginn.
Doch das scheint niemanden beim BVB, der im Sommer zum siebten Mal Meister wurde und die Hinrunde nun als Zweiter abschloss, zu verschrecken. Im Gegenteil: Subotic hat sogar angeboten, trotz eines noch nicht vollends auskurierten Mittelgesichtsbruchs einzuspringen. "Es wäre nicht vernünftig, dafür ist alles zu ernst", sagte Klopp.
Fortuna verliert gegen Paderborn erstmals nach 445 Tagen daheim
Das Finale 2008 war für Dortmund im DFB-Pokal in der vergangenen Dekade der Ausrutscher nach oben, ansonsten spätestens im Achtelfinale Endstation. Die Fortuna hatte sogar acht Mal in den vergangenen elf Jahren nicht die erste Hauptrunde erreicht. Dazu kam am Samstag mit dem 2:3 gegen den SC Paderborn die ersten Heimpleite nach 445 Tagen.
Für die Dortmunder ist diese Tatsache aber kein Anlass, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. "Wenn Düsseldorf ein frühes Tor schießt und euphorisiert weiterspielt, wird das ganz schwer. Daher müssen wir denen von vornherein zeigen, dass wir theoretisch die bessere Mannschaft sind", sagte Nationalspieler Mats Hummels, und Jürgen Klopp ergänzte: "Fortuna ist eine vor Selbstbewusstsein strotzende Mannschaft, die am Freitag einen Stich in die Achillesferse bekommen hat. Es wird schwer, aber wir wissen ja auch dass wir was können. Fortuna ist die Hürde, die wir uns gewünscht haben."
Fortuna Düsseldorf gegen BVB mit 54.500 Zuschauern ausverkauft
Die Düsseldorfer Mannschaft jedenfalls ist heiß, die Rahmenbedingungen für einen Pokalfight perfekt. Das Stadion ist mit 54.500 Zuschauern erstmals seit der Zweitliga-Rückkehr vor zweieinhalb Jahren ausverkauft. Die Ticketpreise gingen durch die Decke, für ein Paket von drei Eintrittskarten wurden im Internet 1.100 Euro gezahlt. Personell kann Trainer Norbert Meier aus dem Vollen schöpfen, weil auch Innenverteidiger Jens Langeneke wieder zur Verfügung steht.
"Das ist ein absolutes Bonus-Spiel. Die Mannschaft hat es sich verdient, ein Pflichtspiel gegen den deutschen Meister zu bestreiten", sagte Meier und ergänzte mit Rückblick auf das Paderborn-Spiel: "Vielleicht sind einige wach geworden, dass wir gegen den BVB nicht der große Favorit sind. Wir können befreit aufspielen. Wir haben bisher ein fantastisches Jahr gespielt, egal, wie es gegen Dortmund ausgeht." (dapd)