Dortmund. . Als der spektakuläre Volleyschuss von Ivan Perisic im Tor des FC Arsenal einschlug, feierten die euphorischen Fans ein gelungenes Comeback von Borussia Dortmund in der Champions League.

Ob Borussia Dortmund bei der Deutschen Fußball-Liga (DFL) in Frankfurt ein Formular „Änderungsantrag Rückennummer“ eingereicht hat, war am Mittwoch nicht zu erfahren. Fakt ist: Der gegen den FC Arsenal eingewechselte Ivan Perisic rettete dem Deutschen Meister bei dessen Champions-League-Rückkehr mit seinem Volleyknaller den Europapokal-Abend. Es war für Perisic das erste BVB-Tor und einfach „ein perfekter Moment“. Der Kroate trug die Rückennummer 44 – seine doppelte Glückszahl 4. Die darf er aber nur in der Königsklasse tragen. Die DFL hat für Spieler-Neuzulassungen wie Perisic in der Bundesliga eine Obergrenze von 40 für den Rückenaufdruck. So muss er am Sonntag bei Hannover 96 wieder seine 14 tragen. Eine Premiere sollte es für den 5,5-Millionen-Euro-Neuzugang in Niedersachsen trotzdem geben: Nach seinen zuletzt starken Leistungen dürfte er erstmals in der Startelf stehen.

Hannover 96 vor Augen, aber die Champions League und den grandiosen Arsenal-Abend immer noch als berauschendes Erlebnis im Sinn. „Wir haben den Gegner zu keiner Phase zu seinem Spiel finden lassen. Wir haben viele Chancen kreiert, leidenschaftlich gespielt und waren frech und mutig. So stelle ich mir das vor“, zeigte sich Trainer Jürgen Klopp mehr als zufrieden.

Genau so hatten Klopps Jungs Fußball-Deutschland in der Meistersaison begeistert. In der neuen Spielzeit lief es beim BVB in der Liga, mit Ausnahme des glänzenden Saisonauftakts gegen den Hamburger SV, noch nicht rund.

Bender fällt verletzt aus

„Wir haben das Gesicht gezeigt, das Borussia Dortmund ausmacht. So bereiten wir jedem Gegner Probleme“, war sich Marcel Schmelzer sicher. „Nach dem Rückschlag gegen Berlin war es wichtig, dass eine Reaktion kommt“, ergänzte Klopp. „Um die Dortmunder Mannschaft mache ich mir keine Sorgen. Die ist gefestigt“, lobte gar Per Mertesacker von Gegner Arsenal.

Mit einer besseren Chancenverwertung wäre gegen den englischen Favoriten auch mehr möglich gewesen. Die Dortmunder hätten in der Anfangsviertelstunde in Führung gehen müssen und hatten auch nach dem späten Ausgleich noch das Siegtor auf dem Fuß. Aber wieder einmal fehlte ein Vollstrecker wie Lucas Barrios, der frühestens in zwei Wochen in den Spieltagskader zurückkehrt.

Also zwei Punkte verloren? Oder doch einen Punkt gewonnen? „In der Kabine gab es beide Meinungen“, verriet Mario Götze. „Ich finde, wir haben zwei Punkte verloren“, sagte der 19-jährige Königsklassen-Debütant.

Götze wird dem BVB am Sonntag fehlen, weil er in der Liga noch gesperrt ist. Außerdem fällt Sven Bender aus, der sich gegen Arsenal einen Faserriss im Hüftbeuger zuzog und mindestens eine Woche pausieren muss. Da Sebastian Kehl ebenfalls noch gesperrt ist, fehlen Trainer Klopp zwei defensive Mittelfeldspieler. Kapitän Kehl dürfte den europäischen Abend trotz aller Begeisterung in unangenehmer Erinnerung behalten. Sein Fehlpass leitete das 0:1 ein. „Ich könnte mir in den Arsch beißen“, haderte er. „Locker bleiben“, beruhigte Champions-League-Debütant Neven Subotic den 31-Jährigen:„Wir machen alle mal Fehler.“