Dortmund. Der deutsche Meister Borussia Dortmund ist mit der Rückkehr auf die große Bühne der Champions League zufrieden. Auch wenn gegen den FC Arsenal am Ende sogar mehr als ein 1:1-Unentschieden drin gewesen wäre. Die Stimmen zum Spiel.

Jürgen Klopp: Wir haben Arsenal heute zu keiner Phase der Partie zu ihrem Spiel finden lassen. Das ist eine wichtige Aussage. Wir haben das heute toll gemacht. Wir haben uns viele Chancen kreiert, haben leidenschaftlich gespielt und waren frech und mutig. Aber in dieser Phase der Saison und nach dem Rückschlag gegen Berlin war es wichtig, das auch so eine Reaktion kommt. Wir sind mit dem Gesamtpaket zufrieden, auch wenn am Ende für uns mehr drin war. So wie das Spiel heute war, stelle ich mir das von der Leistung vor.

Neven Subotic: Das war auf jeden Fall ein toller Champions-League-Auftakt für uns. Wir wussten alle nicht, was uns erwartet und ich dachte, es wäre leiser als sonst in unserem Stadion, weil es keine Stehplätze auf der Südtribüne gibt – aber es war noch lauter als sonst und die Fans haben sich richtig ins Zeug gelegt und uns damit beflügelt. Das 1:1 ist das Mindeste, was wir heute verdient haben. Es waren tolle 90 Minuten und wir können zufrieden sein. Das Tor von Ivan Perisic war ein Traumtor. Ein Highlight. Es ist ein komisches Gefühl, zu hören, dass wir Arsenal über das komplette Spiel beherrscht haben. Das wir so eine Mannschaft ausschalten können, gibt uns auf jeden Fall Selbstvertrauen für die Bundesliga.

Shinji Kagawa: Wir hatten heute gute Chancen, deshalb ist das 1:1-Unentschieden nicht so zufriedenstellend. Aber wenn man sieht, dass wir bis zum Schluss kämpfen und dann den Ausgleich erzwingen, war es am Ende doch eine gute Leistung. Wir haben heute beherrscht, haben dafür aber auch sehr hart gearbeitet – aber im Fußball muss man Tore schießen, um zu gewinnen und daran hat es bei uns heute etwas gefehlt und das ärgert mich ein bisschen. Die Atmosphäre, die die Fans uns heute geschenkt haben, war noch grandioser als sonst. Das Tor von Ivan Perisic war wunderbar, mehr kann ich dazu nicht sagen.

Marcel Schmelzer: Es war heute ein sehr gutes Spiel von uns und wir haben unser Gesicht gezeigt, was Borussia Dortmund vergangene Saison ausgemacht hat. Aber wir haben auch gemerkt, dass die wenigen Fehler, die wir gemacht haben, in der Champions League direkt bestraft werden. Wir haben in der ersten Halbzeit sehr viel richtig gemacht – bis auf die drei Fehlpässe, wovon uns dann einer zum Verhängnis wurde. Ivan Perisic hatte in der Bundesliga bislang nicht so viel Glück. Jetzt spielt er mit einer neuen Nummer, seiner Lieblingsnummer, und das hat ihm heute Glück gebracht.

Sebastian Kehl: Am Ende freuen wir uns über den Punkt. Aber insgesamt ist auch ein bisschen Enttäuschung bei der Mannschaft zu spüren, denn wir hatten deutlich mehr Tormöglichkeiten, deutlich mehr Chance, das Spiel positiv für uns zu gestalten. Aber so ist es im Fußball: Durch so einen blöden Fehler von mir, der dann zum Gegentreffer führt, rennen wir dann dem Rückstand hinterher, und deshalb müssen wir mit dem Unentschieden zufrieden sein. Natürlich mache ich mir über so einen Fehler Gedanken, denn wir hätten zu dem Zeitpunkt schon führen müssen. Aber die Mannschaft hat in der zweiten Halbzeit sehr viel Druck aufgebaut und Arsenal kaum zur Entfaltung kommen lassen. Ich kann mich an wenige Torchancen der Engländer erinnern. Der Punkt war mehr als verdient. In den kommenden beiden Auswärtsspielen wird sich zeigen, wie weit wir sind.

Lukasz Piszczek: Schade, dass wir nicht gewonnen haben, aber mit dem Punkt können wir gut leben. Unser Trainer hat uns gesagt, dass wir die gesamte vergangene Saison für diesen Traum von der Champions League gespielt haben. Und jetzt leben wir diesen Traum und heute haben wir versucht, ihn noch mit drei Punkten zu vergolden. Die Leistung war gut von uns, wir haben keine Angst vor den kommenden Aufgaben.

Mats Hummels: Es hatte heute Ansätze von einem großen Spiel. Wir haben heute eine herausragende Leistung gezeigt und den Favorit der Gruppe klar beherrscht. Wir haben in der zweiten Halbzeit fast 44 Minuten in Arsenals Hälfte verbraucht und das war ein Zeichen, dass wir immer noch richtig stark sind. Natürlich hätten wir gerne den Dreier mitgenommen, aber mit dem Punkt können wir am Ende ganz ordentlich leben. Arsenal kann das aber sicher noch besser als wir. Wir freuen uns alle für Ivan Perisic. Es war Zeit, dass er so ein Ding endlich mal reinhaut. Wenn man uns Fußball spielen lässt, dann können wir da auch und das müssen wir nun wieder öfter zeigen.

Kevin Großkreutz: Es hat uns allen heute riesigen Spaß gemacht, gegen eine Mannschaft zu spielen, die man sonst nur aus dem Fernseher kennt. Das ist ein prima Team und gegen die in unserem Stadion anzutreten haben wir genossen. Wir freuen uns jetzt schon auf die anderen Partien. Fehler werden in der Champions League sofort bestraft, dass hat man heute gesehen. Aber jeder Spieler macht Fehler. Das passiert. Die Mannschaft ist stark genug und wir glauben immer an den Sieg. Heute können wir mit dem Punkt gegen Arsenal gut leben. Ich gönne Ivan Perisic dieses Traumtor von ganzem Herzen. Jetzt haben wir zwei schwere Auswärtsspiele, wo die Stadien kochen werden und danach werden wir sehen, wo wir stehen.

Ivan Perisic: Ich bin so glücklich über das erste Champions-League-Spiel von uns. 90 Prozent der Mannschaft hat noch nie in der Königsklasse gespielt und ich finde, wir haben das heute trotz der geringen Erfahrung sehr gut gemacht. Ich freue mich über den Punkt. Aber am Ende muss man sagen, dass wir doch eher zwei Punkte verloren haben, als einen gewonnen. Wir waren die bessere Mannschaft und hätten das Spiel auch gewinnen können. Wir waren klar besser als Arsenal.

Per Mertesacker (Arsenal London): Dortmund hat uns heute so unter Druck gesetzt, dass wir uns kaum entfalten konnten. Höchstens mal, wenn wir den Ball erobert haben, dann ging das Umschalten schon ganz gut. Aber das 1:0 für uns war ein bisschen glücklich. Insgesamt muss man sagen, dass viele Automatismen noch nicht so funktionieren. Aber wir sind ja erst kurzfristig so zusammengestellt worden. Wir müssen uns noch an unsere Aufgaben gewöhnen, so dass wir mit dem Punkt heute gut leben können. Dortmund ist besonders zu Hause so stark, dass sie die beiden anderen Spiele auch gewinnen können. Sie sind läuferisch so stark wie in der vergangenen Saison. Man muss nur gespannt sein, wie sie die Mehrfachbelastung wegstecken.