Dortmund. Dortmunds Trainer Jürgen Klopp will im Heimspiel gegen Nürnberg die Niederlage bei Hoffenheim vergessen machen. Dazu steht ihm wieder mehr Personal zur Verfügung als zuletzt. Ex-“Clubberer“ Ilkay Gündogan musste dabei nicht als Spion herhalten.

Die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking hat sich nicht sonderlich geändert im Vergleich zur vergangenen Saison. So leitete Dortmunds Coach Jürgen Klopp seine Analyse für das Spiel am Samstag gegen die Franken aus Nürnberg (15.30 Uhr / Live im DerWesten-Ticker) ein. Es wurde getuschelt auf dem Pressepodium und BVB-Pressesprecher Josef Schneck und Klopp zählten ein paar Namen auf: Mehmet Ekici, Andreas Wolf, Daniel Schieber und Ilkay Gündogan. Klopp musste lachen. Diese Spieler, diese ehemaligen Leistungsträger stehen dem Club in dieser Spielzeit nicht mehr zur Verfügung.

Und jener Gündogan trägt sogar am kommenden Samstag das Trikot des deutschen Meisters. Der Neuzugang vom FCN hat "eine tolle Vorbereitung gespielt und sich im hochkarätigen Kampf um eine Position im Mittelfeld" einen Stammplatz erarbeitet, attestierte der Trainer seinem Mittelfeldspieler. Auch wenn Gündogan gegen Hoffenheim etwas schwächer war, so hat sich der deutsche Nationalspieler "in der Vorbereitung und beim Sieg gegen den HSV einen gewissen Vorsprung erspielt."

Klopp: "Anders auftreten als in Hoffenheim"

Einen Wissens-Vorsprung über den 1. FC Nürnberg hat sich Klopp aber nicht durch Gündogan geholt. "Ich werde mit ihm ein Pläuschchen über seinen alten Verein halten", erzählte Klopp auf der Pressekonferenz. "Aber Informationen über den Club bekommen wir aus anderen Quellen." Dass sich Nürnbergs Trainer Hecking bei dem ehemaligen Borussen Markus Feulner informiert, hält Klopp für unwahrscheinlich.

Klopp werde "ein Plan für das Spiel entwickeln", um "anders aufzutreten, als in Hoffenheim." Die Franken sind mit einem Sieg und einer Niederlage in die Saison gestartet und doch sei "Nürnbergs Leistung gegen Hertha und Hannover sehr hoch anzurechnen", weiß Klopp. Es wird "ein sehr schwieriges Spiel, denn der Gegner spielt sehr diszipliniert."

Klopp kann aus dem Vollen schöpfen

Für die Partie kann Dortmunds Trainer mit Ausnahme des noch immer verletzten Lucas Barrios aus dem Vollen schöpfen. "Es sieht relativ gut aus für Samstag." Kevin Großkreutz hatte zwar leichte Rückenprobleme und Felipe Santana etwas Probleme mit dem Sprunggelenk, aber beide können am Samstag wohl spielen. Auch Marcel Schmelzer ist schon seit einer Woche wieder im Training und "ist sicherlich auch fit für 90 Minuten." Neven Subotic habe auch wieder voll trainiert, bei ihm wollen die BVB-Verantwortlichen aber abwarten, wie der Innenverteidiger die Belastung verkraftet. Insgesamt war Jürgen Klopp aber optimistisch, "eine gute Lösung für das Spiel parat zu haben."

Ob Ilkay Gündogan besonders motiviert sei gegen seinen alten Verein, wollte Klopp nicht bestätigen. "Nein, Duelle gegen den Ex-Verein sind keine extra Motivation. Das habe ich in meiner langen Trainerlaufbahn mit Eigentoren und indiskutablen Leistungen schon komplett anders erlebt."