Sandhausen. . Ein überragender Shinji Kagawa hat Borussia Dortmund in die zweite Rund des DFB-Pokal geführt. Der Japaner führte im Mittelfeld des BVB Regie und steuerte ein Tor zum 3:0-Sieg in Sandhausen bei. Doppelt traf Robert Lewandowski für den BVB.

In der 1. Runde des DFB-Pokals gibt es für Fußball-Bundesligisten nicht viel zu holen. 155 000 Euro TV-und Sponsoren-Geld vom Deutschen Fußball-Bund sind überschaubar. Dazu die mehr als bescheidene Ehre, einen unterklassigen Gegner zu besiegen. Letztendlich zählt nur der Einzug in die 2. Runde: Und der ist Meister Borussia Dortmund am Samstagabend, anders als einigen anderen Bundesligisten, gelungen.

Der BVB gewann beim Drittligisten SV Sandhausen mit 3:0. Die Tore vor 11300 Zuschauern im Hardtwaldstadion erzielten Robert Lewandowski (10./90.) und Shinji Kagawa (56.). „Es hat heute schon genug Überraschungen gegeben“, sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc ein wenig erleichtert. Kein Wunder: In den letzten beiden Pokaljahren waren seine Dortmunder jeweils an einem Drittligisten gescheitert.

Borussia Dortmund setzte Sandhausen sofort unter Druck

Jürgen Klopp musste beim Arbeits-Besuch in Baden-Württemberg auf Patrick Owomoyela, Marcel Schmelzer, Lucas Barrios und Toni da Silva verzichten. Sebastian Kehl und Neuzugang Ilkay Gündogan spielten als Doppel-Sechs. Als zweiter Neuzugang in der Startelf ersetzte Chris Löwe den verletzten Nationalspieler Marcel Schmelzer.

Die trotzdem mit Nationalspielern gespickte Meistertruppe setzte die Drittliga-Kicker aus Sandhausen, die zuletzt 25 Spiele lang nicht verloren hatten, von Anfang unter Druck und schnürrte die defensiv eingestellten Gastgeber ständig in der eigenen Hälfte ein. Die Mannschaft von Sandhausen-Trainer Gerd Dais, der 1985 beim letzten Duell der beiden Klubs das SV-Tor bei der 1:3-Pokalniederlage erzielt hatte, erwartete die Dortmunder mit zwei Viererketten und wollte bei Kontern Nadelstiche setzen.

Das gelang allerdings nur in homöopathischen Dosen. Vielmehr hielten sich anfangs oftmals 21 Spieler in der Sandhausener Hälfte auf. Die Gastgeber konnten lange nur nennenswerte Ballbesitzzeiten verbuchen, wenn sich Torwart Daniel Ischdonat die Kugel beim Abschlag zurechtlegte.

Viele Torchancen für den BVB

Der BVB agierte ruhig und geduldig, ließ Ball und Gegner beim „Spiel-auf-ein-Tor“ laufen und wartete auf die Chance, um dann die individuelle Überlegenheit des einzelnen Spielers ausnutzen zu können. Die erste Chance führte gleich zum 1:0. Shinji Kagawa ließ mit einem Lupfer die gesamte Sandhausener Abwehr als aussehen. Der Ball landete beim polnischen Torjäger Robert Lewandowski, der zum 1:0 vollstreckte.

Die Dortmunder, unterstützt von einer beeindruckenden schwarzgelben Kulisse, ließen die verhaltenen Gastgeber auch danach nicht mitspielen, sondern wollten frühzeitig für klare Verhältnisse sorgen. Aber weder Robert Lewandowski per Fallrückzieher (14.), Shinji Kagawa, Lewandowski und Gündogan per Dreifach-Großchance (29.), noch Mario Götze per Fernschuss (34.) und abermals Lewandowski, der an Torwart Ischdonat scheiterte (42.), konnten mit dem 2:0 für die beruhigende Vorentscheidung sorgen.

Lewandowski setzt den Schlusspunkt

Das gelang nach der Pause Shinji Kagawa. Der Japaner wurde von Ilkay Gündogan schön in Szene gesetzt und erzielte in der 56. Minute den zweiten Treffer für die Dortmunder. Wenige Minuten später war tatsächlich auch mal Roman Weidenfeller gegen die nun munterer werdenden Gastgeber gefordert. Aber der BVB-Torwart parierte einen Schuss von Sandhausens Danny Blum sicher. Mit dem Schlusspfiff gelang Robert Lewandowski das 3:0.

Ärgerlich am Rande: Während der ersten Spielhälfte mussten Ordner und Polizeikräfte zwischen BVB-Fans und Sandhausen-Anhängern postiert werden. Die beiden Gruppen wären fast aneinander geraten, nachdem Holzstücke und Bierbecher geflogen waren.