Dortmund. . Bundesliga-Tabellenführer Borussia Dortmund bangt im Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen den 1. FC Nürnberg um den Einsatz von Torjäger Lucas Barrios und Nationalspieler Kevin Großkreutz.

Am gestrigen Donnerstag trainierte Borussia Dortmund ohne Zuschauer. Wie schon in der Vorwoche wurden die Fans bereits einen Tag vor dem traditionell nicht-öffentlichen Abschlusstraining ausgesperrt. Der Tabellenführer, so die Erklärung, will sich professionell auf das Spiel am Samstag gegen den 1. FC Nürnberg (15.30 Uhr, live im DerWesten-Ticker) vorbereiten. Und der Zuschauerandrang hatte zuletzt die Trainingsarbeit behindert. So konnte niemand sehen, dass Lucas Barrios und Kevin Großkreutz nicht trainierten. Mannschaftsarzt Markus Braun hatte Barrios (Oberschenkelbeschwerden) und Großkreutz (Knieprobleme) eine Pause verordnet. „Eine Hammernachricht“, haderte BVB-Trainer Jürgen Klopp und hofft, dass der Torjäger und der Dauer-Arbeiter am Samstag auflaufen können. Denn mit gleichwertigem Ersatz sieht es mau aus.

„Nicht weggeknickt“

Bislang konnte der BVB alle Verletzungsausfälle kompensieren. Die Routiniers Sebastian Kehl und Patrick Owomoyela, die fast die gesamte Saison fehlen, werden von Sven Bender und Lukasz Piszczek ohne Leistungsdelle ersetzt. Mario Götze und Robert Lewandowski füllen bis zum Rande den Krater, den der Ausfall von Hinrunden-Überflieger Shinji Kagawa hinterlassen hat. Selbst die Kurzzeitausfälle von Mats Hummels, Neven Subotic und Roman Weidenfeller konnten die Bankdrücker Felipe Santana und Mitch Langerak beeinddruckend ausgleichen. „Wir sind in der ganzen Saison nicht einmal weggeknickt“, sagt Jürgen Klopp und lobt: „Es ist eine außergewöhnliche Leistung, wie die Mannschaft alle Ausfälle so weggesteckt hat, dass sie nicht bemerkt wurden.“

In der Endphase der Saison könnte diese Musketier-Mentalität allerdings an ihre Grenzen stoßen – nicht zuletzt weil Nuri Sahin, Chefstratege der jungen Dortmunder Mannschaft und bester Bundesliga-Profi der Saison, mit einer Knieverletzung nur noch Zuschauer ist.

„Es ist Klagen auf hohem Niveau, aber der ganz große Glanz ist Dortmund abhanden gekommen“, hat Dieter Hecking, Trainer von Gegner 1. FC Nürnberg, im direkten Vergleich von BVB-Hinrunde und BVB-Rückrunde beobachtet. Jürgen Klopp hat in dieser Woche erfahren, in welche Sphären die Erwartungshaltung trotzdem abdriften kann. „Wenn ihr die Schale jetzt nicht holt, werde ich Schalker“, drohte ein Fan nach dem Training. Die Antwort gab’s prompt: „3000 Autogramme habe ich diese Woche gegeben. Der hat keins bekommen. Ein gelbes Trikot berechtigt zu viel, aber nicht zu allem“, erklärte Klopp seine erzieherische Maßnahme.