Dortmund. . Borussia Dortmund kann am Samstag gegen Hannover auf Blaszczykowski und Subotic zurückgreifen. Und der BVB scheint sein Werben um den Kroaten Ivan Perisic zu intensivieren.

Durch die Ereignisse in den letzten Tagen rund um den Signal Iduna Park ist die große sportliche Bedeutung des Bundesliga-Duells am Samstag (15.30 Uhr) zwischen Borussia Dortmund und Hannover 96 ein wenig in den Hintergrund gerückt. Der BVB hat zuletzt aus zwei aufeinanderfolgenden Liga-Spielen, in Hoffenheim und gegen Mainz, nur einen Punkt geholt. So eine kleine Ergebnis-Krise gab es in dieser Saison noch nicht. „Ich habe schon von schlimmeren Krisen gehört. Wir haben einige Dinge nicht richtig gemacht, aber ich bin überzeugt, dass wir die richtigen Maßnahmen ergriffen haben“, sagt Trainer Jürgen Klopp, der auf die zuletzt angeschlagenen Neven Subotic und Jakub Blaszczykowski zurückgreifen kann.

Sicher ist: Sollte der komfortable Vorsprung auf Bayer Leverkusen (sieben Punkte plus ein besseres Torverhältnis) weiter schrumpfen, werden sich kommende Woche die Liga-Lautsprecher zu Wort melden. Aber nicht mit Lobeshymnen und Glückwünschen.

Abseits des Rasens arbeiten die BVB-Offiziellen derzeit fleißig am Kader für die neue Saison. Offenbar hat Dortmund das Werben um den Kroaten Ivan Perisic (22) intensiviert. Das Fachmagazin „Kicker“ weiß von einem Treffen zwischen Jürgen Klopp und dem kroatischen Offensivspieler, der beim belgischen Erstligisten FC Brügge bis 2015 unter Vertrag steht. Perisic hatte 2006, als 17-Jähriger, seine Heimatstadt Split verlassen, war zum französischen Klub FC Sochaux gewechselt, konnte sich dort aber nicht durchsetzen. Im Sommer 2009 kam er zum FC Brügge. Dort erzielte der flexibel einsetzbare, schnelle Offensivmann in der laufenden Saison in 27 Spielen 16 Tore und bereitete acht Treffer vor. „Es gibt in Europa kaum einen anderen Mittelfeldspieler, der so torgefährlich ist“, schwärmt Didier Frenay, Berater von Perisic, im Gespräch mit der WR. Frenay weiß zwar nichts von einem Treffen zwischen seinem Klienten und Klopp. Aber er bestätigt erstmals das Interesse der Dortmunder an dem 1,86 Meter großen, technisch versierten und kopfballstarken Kroaten: „Der BVB war vor zwei Jahren der erste große Verein, der sich für Ivan interessiert hat. Er würde als junger, dynamischer Spieler gut zur Borussia passen.“

Perisic hat in der Länderspielpause die ersten Einsätze für die A-Nationalelf seines Heimatlandes absolviert. Die Länderspielreise nutzte er nach WR-Informationen zudem, um sich bei den Kroaten Mladen Petric, Josip Simunic und Danijel Pranjic über die Bundesliga und den BVB zu informieren. In kroatischen Medien hat der 22-Jährige bereits seine Bereitschaft für einen Wechsel bekundet. „Ivan schätzt Dortmund“, bestätigt Berater Didier Frenay. „Aber es gibt weitere Interessenten aus der Bundesliga, Spanien und Frankreich.“

4,5 bis 6 Millionen Euro

Sollten sich der BVB und der Kroate einig werden, dürfte der Wechsel nicht an Brügge scheitern. Der Klub benötigt zum Umbau des Kaders Transfereinnahmen. Mit dem Verkauf von Perisic, der im linken Mittelfeld spielt, aber auch auf den anderen Mittelfeld-Positionen und als Spitze eingesetzt werden kann, könnte der Klub 4,5 bis 6 Millionen Euro erlösen. Der BVB und Brügge haben bereits beim Transfer von Marc Kruska 2009 gut zusammengearbeitet.

Die Belgier wollten Freitag nicht dementieren, dass sie im Kontakt mit dem BVB stehen. Die Dortmunder äußern sich nicht zu Transfer-Personalien.