Kaiserslautern. Mats Hummels und Marcel Schmelzer sind nah dran an der ersten Elf der Nationalmannschaft. Für Sven Bender und Mario Götze heißt es zunächst einmal: abwarten.

Für den vielgepriesenen Dortmunder Borussen Mats Hummels hatte der Bundestrainer nach dem 4:0-Sieg der Nationalelf gegen Kasachstan einen Satz parat, der in der Bundeswehr gern auf ein Wort reduziert wird. Hochdienen. „Hummels muss die nächsten Schritte noch machen“, sagte Joachim Löw. Und das bedeutet: Wichtige Partien absolviert er nicht. Gegen die Kasachen saß er wie Marcel Schmelzer nicht einmal auf der Bank. In Freundschaft gegen Australien aber darf der Innenverteidiger am Dienstag im Mönchengladbacher Borussia-Park sicher spielen. Und das ist schon viel. So nah dran an der ersten Elf ist ansonsten aus der BVB-Viererbande, die aktuell zur Nationalelf berufen wurde (und die eigentlich eine Fünferbande ist) nur noch: Schmelzer.

Im Fall des offensiven Linken Kevin Großkreutz war es die Konkurrenzsituation, die dafür gesorgt hat, dass er nicht einberufen wurde. Nominiert wurde Andre Schürrle, der Mainzer, dessen Vielseitigkeit der Bundestrainer schätzt („Er kann Spitze, hinter der Spitze und auf der linken Seite spielen“). Dabei sein ist jedoch auch für den Bald-Leverkusener zunächst einmal alles, was erreicht werden kann.

Der hoch gelobte Dortmunder Mario Götze (19), gegen die Kasachen immerhin eingewechselt und auffällig, kann auf allen Positionen im Mittelfeld spielen und wird wegen der vielen Zeit, die ihm noch für eine internationale Karriere bleibt, nicht aufmüpfen und das in der Nationalelf vorherrschende prima Klima beeinträchtigen.

Für Sven Bender dagegen stellt sich die Konkurrenzsituation als fast dramatisch dar. Kandidaten für sein Pöstchen, das Sechser-Pöstchen, sind in Deutschland seit geraumer Zeit nicht mehr rar. Hinter dem Namen Bender hat der Bundestrainer notiert: „Herausragende Fähigkeiten bei der Balleroberung“. Und den Ball zu haben, ist beim Fußball von ziemlicher Bedeutung. Die besten Chancen, im Kreis der Nationalelf nicht nur Geduld zu üben, sondern auch Spielpraxis zu bekommen, dürften Hummels und Schmelzer haben. Nur in der Region, in der sich die natürliche Heimat der beiden Abwehrspieler verorten lässt, wird aktuell überhaupt mehr oder weniger intensiv nach Erstbesetzungen gesucht. Die linke Abwehrseite, auf der Schmelzer beim BVB gern seinen Dynamo einschaltet, ist seit Jahren ein Landstrich, der Sorgen bereitet. Schmelzer wird von Löw attestiert, „auf einem sehr guten Weg“ zu sein. Sein einziger Kontrahent ist Dennis Aogo, der Hamburger, mit Vorsprung, auch „weil er bei der WM dabei war“ (Löw). Und Hummels steht derzeit der Bayer Holger Badstuber im Weg. Der schwächelt im Verein. Im nationalen Einsatz aber schwächelt er nicht. Der Bundestrainer: „Er hat alle Qualifikationsspiele zu meiner Zufriedenheit bestritten.“