München. . Bei Borussia Dortmund wird nach dem Sieg gegen Bayern München erstmals öffentlich von der deutschen Meisterschaft gesprochen. Am Dienstag hatten sich die BVB-Verantwortlichen auf die Sprachregelung verständigt.

Das inzwischen verstorbene Orakel der Fußball-WM 2010, Krake Paul aus Oberhausen, hat bei Borussia Dortmund einen würdigen wie gleichnamigen Nachfolger gefunden: Paul, den Graupapagei von BVB-Präsident Reinhard Rauball. „Spitzenreiter, Spitzenreiter, Spitzenreiter krächzt unser Paul ständig“, berichtete Rauball beim Rückflug nach dem 3:1-Sieg in München von seinem fußballaffinen Haustier.

Was Rauballs Vogel Paul schon länger weiß, hat am Samstagabend auch die Führung des BVB offiziell eingestanden: Die Dortmunder wollen bis Saisonende Spitzenreiter bleiben und haben in der M-Stadt München zur M-Frage erstmals das Ziel Meisterschaft formuliert: „Wir haben eine sehr gute Chance, Meister zu werden. Wir werden alles versuchen, diesen Titel nach Dortmund zu holen“, erklärte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke mit präziser Wortwahl.

Dienstag hatte sich der BVB-Boss mit Trainer Jürgen Klopp und Sportdirektor Michael Zorc auf die mögliche Meister-Sprachregelung nach einem Erfolg in München verständigt. Im Wohnzimmer des jetzt 16 Punkte abgeschlagenen (Rekord-)Meisters durfte Watzke sie zehn Spieltage vor Saisonende verkünden. Ein später Triumph für den Funktionär und ausgewiesenen Fußball-Fan, der im Februar 2005 bei seinem ersten Spiel als BVB-Geschäftsführer ein 0:5 in München miterleben musste. „Das war damals dramatisch. Das werde ich nie vergessen. Und jetzt haben wir die Chance, Meister zu werden. Das wäre die größte Sensation der letzten Jahre in der Bundesliga möglich“, sagte Watzke gestern dieser Zeitung.

Am Sonntag ging es indes mit den „M“-Geschichten beim BVB weiter. Mats Hummels durfte einen freien Tag in München verbringen. Dazu blieb Sportdirektor Michael Zorc in der Metropole. Da passt es, dass Zorc, Hummels und dessen Vater und Berater Hermann Hummels intensiv über eine Vertragsverlängerung verhandeln. Die Dortmunder wollen mit dem begehrten Nationalspieler, auf den sein Ex-Klub FC Bayern längst wieder ein Auge geworfen hat, bis 2015 verlängern und ihm eine Ausstiegsklausel im Vertrag abkaufen.