Dortmund. Wenn Borussia Dortmund am Mittwoch ins Trainingslager nach Donaueschingen reist, darf ein Profi nicht mit: Giovanni Federico. Er ist so etwas wie das Phantom des BVB. Er hat keine Rückennummer, niemand plant mit ihm. Jetzt könnte es einen Abnehmer für Federico geben.

Der 29-Jährige gebürtige Hagener Giovanni Federico steht zwar noch bis 2010 beim BVB unter Vertrag, ist aber im Bundesligakader nicht erwünscht. Als Konfliktlöser kommt jetzt Arminia Bielefeld ins Spiel, das den Mittelfeldspieler verpflichten will.

Giovanni Federico ist das Phantom von Dortmund. Auf dem Mannschaftsfoto sucht man ihn vergeblich. Auf einem Spielberichtsbogen wird man seinen Namen nicht finden. Und eine Rückennummer, die zu jedem Fußballer wie der Spielerpass oder das Trikot gehört, hat sein Klub ihm nicht gegeben. „Wir planen nicht mit ihm”, stellt BVB-Boss Hans-Joachim Watzke klar. Und spricht im Sinne von Sportdirektor Michael Zorc und Jürgen Klopp. „Es ist meine Aufgabe, das Kampfschwein in Giovanni zu wecken”, hatte der Trainer letzten Sommer angekündigt. Ein zweites Mal will er sich dieser offenbar unlösbaren Aufgabe nicht widmen. Der Profi, so die Erkenntnis, passt ins lauf- wie arbeitsintensive Klopp-Spiel wie ein Schalke-Trikot in die BVB-Kabine.

Angebote sind Mangelware

Das Problem: Federico, 2007 als „torgefährlicher Spieler, der auf mehreren Positionen im Offenbereich einsetzbar ist“ (Zorc) geholt, wurde damals mit einem Dreijahresvertrag ausgestattet. Und mit Angeboten für ihn ist es wie es mit Bananen in der DDR war: Sie sind Mangelware. Bislang hatte nur Energie Cottbus Interesse an dem Techniker mit Auge geäußert. „Das passte nicht. Und bevor ich halbherzig verhandle, habe ich abgesagt”, erklärt Federico.

Der gebürtige Hagener, der in Herdecke wohnt, will mit Rücksicht auf seine Frau und die zwei kleinen Söhne in der Fußball-Region „Hannover bis Koblenz” (Federico) bleiben. In der gibt es da zwar viele Erst- und Zweitligisten, „aber der Markt ist schwierig“, sagt sein Berater Thomas Kroth. Kroth ist trotzdem sicher, einen Arbeitgeber zu finden: „Ich bin überzeugt, dass Giovanni mit seinen Qualitäten in die erste Liga gehört. Dass er in Testspielen nicht zeigen darf, was er kann, macht die Sache nicht einfacher.“ Trainer und Manager behalten so die schwache Rückrunde des Mittelfeldspielers beim Karlsruher SC im Hinterkopf.

Federico will spielen

„Ich bin offen für die Zweite Liga. Ich will unbedingt spielen”, betont der Profi, der bei einem Wechsel Gehaltseinbußen akzeptieren würde. Zweite Liga und weniger Geld könnten jetzt Realität werden. Arminia Bielefeld, Absteiger mit Auftstiegsambitionen, zeigte Interesse. Der Spieler und der Zweitligist verhandelten gestern. „Wir hoffen, dass sie eine Lösung finden”, sagt Michael Zorc. Der BVB-Sportdirektor will dem Spieler keine Ablöse-Steine in den Weg legen und wäre froh, die Akte „Federico” ablegen zu können und das hohe sechsstellige Gehalt einzusparen.

Sollte beide Parteien nicht zusammenfinden, würde Federico wohl mit der Drittliga-Mannschaft des BVB trainieren. Für die Amateure könnte der 29-Jährige auch spielen. „Kein Problem für mich”, sagt er. „Wenn die Leistung okay ist”, stimmt BVB2-Trainer Theo Schneider zu.

Federico bei Arminia Bielefeld im Gespräch

Ins BVB-Trainingslager in Donaueschingen darf ein Profi nicht mit: Giovanni Federico. Foto: WAZ/Felix Hoffmann
Ins BVB-Trainingslager in Donaueschingen darf ein Profi nicht mit: Giovanni Federico. Foto: WAZ/Felix Hoffmann © Felix Hoffmann
Er ist das Phantom des BVB. Der Hagener (29) steht zwar bis 2010 unter Vertrag, ist aber im Bundesligakader nicht erwünscht. Foto: WAZ/Felix Hoffmann
Er ist das Phantom des BVB. Der Hagener (29) steht zwar bis 2010 unter Vertrag, ist aber im Bundesligakader nicht erwünscht. Foto: WAZ/Felix Hoffmann © Felix Hoffmann
Aber jetzt könnte es einen Abnehmer für Federico geben: ... Foto: WAZ/Felix Hoffmann
Aber jetzt könnte es einen Abnehmer für Federico geben: ... Foto: WAZ/Felix Hoffmann © Felix Hoffmann
Arminia Bielefeld will den Mittelfeldspieler scheinbar verpflichten. Foto: WAZ/Felix Hoffmann
Arminia Bielefeld will den Mittelfeldspieler scheinbar verpflichten. Foto: WAZ/Felix Hoffmann © Felix Hoffmann
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