Wolfsburg. . Nach dem 3:0 in Wolfsburg freuten sich nicht alle Spieler von Borussia Dortmund. Neven Subotic sah die fünfte Gelbe Karte. Der BVB-Dauerbrenner verpasst ausgerechnet das Derby gegen Schalke.

Jürgen Klopp war es sofort klar. Fünf Finger streckte er Schiedsrichter Knut Kircher entgegen. Und noch einmal: Fünf Finger – für die fünfte Gelbe Karte. Die sah Neven Subotic am Samstag beim 3:0-Triumph des BVB in Wolfsburg nach einem Foul an Peter Pekarik. Besonders bitter: Borussias Dauerbrenner, der zuvor ganze 13 Minuten Spielzeit verpasst hatte, muss seine Strafe ausgerechnet am Freitag im Derby gegen Schalke 04 absitzen.

Jürgen Klopp mit Subotic-Vertreter Felipe Santana.
Jürgen Klopp mit Subotic-Vertreter Felipe Santana. © ddp

„Die fünfte Gelbe ärgert mich sehr“, sagte der Serbe nach dem Spiel in der Mixed Zone. „Ich wollte doch nur den Ball blocken. Ich denke, er wäre sowieso in die Bande gerauscht.“ Noch deutlicher wurde sein Trainer „Von den fünf Gelben Karten, die Neven gesehen hat, waren drei Nullkommanull berechtigt“, sagte Jürgen Klopp. Es war ihm wichtig, dies festzuhalten. Aufhalten aber wollte er sich nicht damit, und nicht dadurch. „Wir müssen unsere Situation regeln.“

Santana wird neben Hummels verteidigen

In diesem Fall soll, darf und kann Felipe Santana sie regeln. Ganze 55 Minuten Spielzeit, verteilt auf fünf Einsätze, stehen für den Brasilianer in dieser Saison bislang zu Buche. Und doch kann er sich des Vertrauens aller Mitspieler und Vorgesetzten sicher sein. „Wir vertrauen alle auf Felipes Qualitäten“, sagt etwa Nuri Sahin. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke stößt ins selbe Horn: „Wir haben doch Tele Santana. Ich glaube, der würde in jeder anderen Bundesliga-Mannschaft einen Stammplatz haben. Und das wird er am Freitagabend sicherlich unter Beweis stellen.“

Auch Mats Hummels, der seit zweieinhalb Jahren nahezu jedes Spiel Seite an Seite mit Subotic absolviert hat, sieht keine gravierenden Probleme auf sich zukommen. „Felipe zeigt uns jeden Tag auf dem Trainingsplatz, dass er vermutlich nicht mal einen Ticken schlechter ist, sondern einfach das Pech hat, dass es mit Neven und mir so gut klappt. Er wird alles wegräumen, was kommt.“

Obwohl er mit Santana in der Bundesliga ganze zehn Minuten gegen Kaiserslautern (beim Stand von 4:0) gemeinsam auf dem Platz stand, rechnet Hummels nicht mit Abstimmungsschwierigkeiten. „Es stimmt zwar, dass ich noch nie so richtig mit ihm zusammen gespielt habe. Aber wir werden keinerlei Probleme haben, etwas abzustimmen. Es sind ja auch noch ein paar Tage Zeit bis zum Derby.“

Das wird Neven Subotic von der Tribüne aus verfolgen müssen. „Das ist schade“, sagt er. Beim Gedanken ans letzte Derby, an diesen 3:1-Triumph im September auf Schalke, wird er wehmütig. „Ich habe ja auf Schalke meinen ersten Derbysieg miterlebt. Das war einer der größten Momente in meiner Karriere. Während des Spiels war es schon gigantisch, vor allem aber danach.“

Das einzig Positive im Negativen: „Jetzt kann ich endlich mal in Dortmund ein Spiel von der Tribüne aus sehen.“ Auch das wird Neven Subotic vermutlich nicht so schnell vergessen.