Leverkusen..
Borussia Dortmund hat seinem Titelrivalen Bayer Leverkusen eine bittere Lehrstunde erteilt und einen Traumstart in die Rückrunde hingelegt. Der BVB gewann mit 3:1.
Was war doch darüber gerätselt worden, wie Borussia Dortmund wohl die Winterpause überstehen würde. Die Lösung: So, als hätte es weder Bescherung noch Neujahrsfeuerwerk noch Muße zur Grübelei gegeben. Mit einem 3:1 (0:0) deklassierte die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp zum heiß ersehnten Auftakt der Rückrunde der Bundesliga am Freitagabend Bayer Leverkusen in der BayArena. „Wir haben nicht unverdient gewonnen gegen einen brettharten Gegner“, sagte Trainer Jürgen Klopp.
Es war auch ein Erfolg der Konstanz. Klopp hatte sein junges Ensemble weitgehend frei von personellen Überraschungen zurück auf die große Bühne gebracht. Statt des gerade erst genesenen Lucas Barrios war Robert Lewandowski von Beginn an sein Solostürmer. Der zwischenzeitlich angeschlagene Mario Götze konnte den beim Asien-Cup weilenden Shinji Kagawa hinter der Spitze ersetzen. Kevin Großkreutz übernahm die linke Außenbahn. Roman Weidenfeller, fraglich wegen eines Magen-Darm-Infektes, hütete das Tor.
Der Kollege vom Regiestuhl nebenan dagegen sorgte zumindest für ein wenig Verblüffung bei den 30.210 Zuschauern in der BayArena. Und vielleicht auch für ein wenig Verwirrung in der eigenen Mannschaft. Jupp Heynckes änderte das etablierte 4-2-3-1-System und schickte in der 4-4-2-Formation Stefan Kießling neben Patrick Helmes in die vordere Reihe. Der Altmeister ließ Michael Ballack erwartungsgemäß auf der Bank. Und der eigenen Linie eisern treu verordnete der Bayer-Coach auch Arturo Vidal, seinem herausragenden Akteur der Vorrunde, einen Aufenthalt an Rande. Auf dem Rasen präsentierte sich in der Doppelsechs neben Simon Rolfes: Lars Bender, der Bruder von Sven Bender, dem Dortmunder.
Wenn sie gegeneinander antreten, erhöht das die Chance der Zwillinge, dass einer sich in den Vordergrund spielen kann. Es war Sven, der Borusse, der bereits in der dritten Minute die erste Möglichkeit zum Torerfolg hatte. Kopfball. Pfosten. Danach dominierte der Tabellenführer die Begegnung. Er zog sein Ding durch, so wie in der Hinrunde mit Ausnahme der 0:2-Auftaktniederlage im eigenen Heim ausgerechnet gegen die Leverkusener. Konzentriert. Engagiert. Diszipliniert. Spektakulär. Allerdings ohne bis zur Pause die Überlegenheit mit einem Treffer zu würzen.
Drei Fehler von Bayer-Innenverteidiger Manuel Friedrich
In Runde zwei (Antonio da Silva war für Sven Bender gekommen) dauerte es aber nur vier Minuten, bis der BVB sich die Lohntüte selbst aushändigte. Darin enthalten: In der 49. Minute ein Einwurf von Lukasz Piszczek, den Bayer-Innenverteidiger Manuel Friedrich mit dem Kopf verpasst, den Außerverteidiger Daniel Schwaab noch mit der Hand abwehren will, der zum guten Schluss bei Kevin Großkreutz landet. 1:0. In der 53. Minute das 2:0. Wie folgt zustande gekommen: Lewandowski verlängert per Kopf. Friedrich patzt wieder. Großkreutz ist wieder zur Stelle. Und das 3:0 in der 55. Minute: Wieder Fehler Friedrich. Und Götze schiebt Adler den Ball durch die Beine.
Es war eine fette Lohntüte. Drei Treffer innerhalb von sechs Minuten. Den Tabellendritten, den von allen am höchsten gehandelten Verfolger erst einmal abgehängt, obwohl Kießling in der 80. Minute noch das 1:3 gelang. Lediglich die entscheidende Lohntüte war es noch nicht für die Borussia.