Borussia Dortmund hat es nicht geschafft. Nach dem 2:2 beim FC Sevilla ist der Bundesliga-Tabellenführer aus dem Europapokal ausgeschieden.
An einem der Eingänge des alten wie ehrwürdigen Stadion „Ramón Sánchez-Pizjuán“ in Sevilla hängen kunstvolle Steinmosaike mit den Wappen von großen europäischen Fußballvereinen. So sind dort der AC Mailand, Benfica Lissabon oder Bayern München zu sehen. Die Wappen wirken wie Trophäen, die der FC Sevilla bei erfolgreichen Europapokal-Schlachten erbeutet hat. Nach gestern Abend könnte bald auch das Logo von Borussia Dortmund am Stadion in Sevilla hängen. Denn nach dem 2:2 in der andalusischen Metropole ist der Bundesliga-Tabellenführer aus dem Europapokal ausgeschieden. Sevilla zieht in die K.o.-Runde der Europa League ein, die am Freitag ausgelost wird.
Die Ausgangslage für das spätabendliche Spiel in Südspanien war klar: „Sevilla reicht ein Punkt. Wir müssen gewinnen“, hatte BVB-Trainer Jürgen Klopp, der auf die Startelf vom Liga-Spiel am Samstag gegen Werder Bremen setzte, vorab gesagt. Sportdirektor Michael Zorc formulierte den Matchplan: „Hinfahren. Siegen. Heimfahren.“
Einige Fans randalieren
Den wollten die Dortmunder Profis, kaum war die von den Gastgeber-Fans leidenschaftlich intonierte Vereinshymne des FC Sevilla verklungen, sofort umsetzen. Schon in der ersten Spielminute musste Sevillas Torwart Palop das erste Mal eingreifen. In der vierten Minute war der Keeper dann aber machtlos. Sein Verteidiger Julien Escude ließ einen Ball an die eigene Strafraumgrenze abprallen und fälschte dann noch den Schuss von Dortmunds Shinji Kagawa ab. 1:0 für den BVB, 3500 mitgereiste Fans durften den Traumstart in der Traumstadt Sevilla bejubeln.
Der BVB bestimmte auch nach dem Tor das Spiel. Mit schnellen wie präzisen Bällen und Doppelpässen überbrückten die Dortmunder immer wieder schnell das Mittelfeld. Und ihre Defensive war kaum gefordert. Torwart Roman Weidenfeller musste erstmals bei einer Doppelchance (14.) von Ndri Romaric und Frederic Kanouté eingreifen.
Beide Sevilla-Profis waren es dann, die mit einem Doppelschlag den BVB-Europapokal-Hoffnungen einen herben Dämpfer versetzten. Bei Romaric landete in der 29. Minute ein von Dortmunds Lukasz Piszczek leichtfertig im Strafraum gespielter Ball. Der Mittelfeldmann schob zum 1:1 ein. In der 35. Minute gewann Frederic Kanouté, der kurze Zeit später verletzt ausgewechselt werden musste, nach einer Flanke von Diego Perotti das Kopfballduell gegen Sven Bender, und es stand 2:1 für die immer stärker werdenden Gastgeber. Der Schock saß beim BVB am frischen Winterabend tief.
Bis zur Pause. Denn wieder durften die Dortmunder zu Beginn der Spielhälfte jubeln. Neven Subotic köpfte drei Minuten nach Wiederanpfiff eine Ecke des Dreh- und Angelpunkt herausragenden Nuri Sahin zum Ausgleich ein. Und es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Der BVB witterte wieder seine Chance, in der Europa League zu überwintern.
Doch er verpasste sie trotz aller Bemühungen. Und sie schied das derzeit mit Abstand beste Team der Bundesliga mit nur einer Niederlage, die es zu Hause gegen Sevilla kassiert hatte, aus der Europa League aus.
Überflüssigen Ärger gab es am Rande der Partie. Einige BVB-Fans hatten randaliert und dabei auch Sitzschalen herausgerissen. Dafür bekamen sie auf heftige Weise die Stöcke der spanischen Polizisten zu spüren.
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