Paderborn.. Keine Ausnahme für den Herbstmeister hieß es am späten Sonntagabend am Flughafen in Dortmund nach dem 2:0-Auswärtssieg der Borussia in Nürnberg. Wegen einer Verspätung von 29 Sekunden musste der BVB-Flieger durchstarten und in Paderborn landen.

29 Sekunden Verspätung sorgten für Chaos beim Tross der Borussia aus Dortmund. Die  Chartermaschine vom BVB musste am Flughafen in Dortmund durchstarten und eine Schleife bis nach Paderborn fliegen, weil die geplante und erlaubte Ankunft um 22:59 und 59 Sekunden nicht eingehalten werden konnte. Da halfen weder die drei Punkte gegen den Club, noch die gewonnene Herbstmeisterschaft des BVB. Der Flughafen in Dortmund machte für das Aushängeschild der Stadt keine Ausnahme. „Wir sind das Aushängeschild der Stadt und dann sowas – das ist eine Unverschämtheit“, sagte BVB-Torwart Roman Weidenfeller.

Das Wetter machte dem BVB-Tross einen Strich durch die Rechnung. Es hatte nicht nur das komplette Ruhrgebiet und Sauerland in Griff, auch im Frankenland sorgten die Schneeverwehungen für Chaos auf den Straßen und sogar am Flughafen in Nürnberg. Die Chartermaschinie der Fluggesellschaft OLT stand parat für den frisch gekürten Herbstmeister, der am Sonntagabend nur noch schnell in die Heimat wollte. Am Montag sollte das Auslaufen erst um 14 Uhr sein – Zeit für eine kleine Pause.

Doch – und da beginnt die fast unglaubliche Geschichte – der Flughafen in Nürnberg, immerhin wesentlich größer als die in Dortmund, Münster oder Paderborn, ist scheinbar in Besitz nur eines Enteisungsfahrzeugs. Die Mannschaft des BVB relaxte im der bequemen Saab 2000 und wartete auf den angepeilten Start um 20.50 Uhr. Doch eine Stunde später hatte sich das Flugzeug weder vom Fleck noch in die Luft bewegt. Der Enteiser sei noch nicht da, hieß es aus der Kabine des Piloten. BVB-Sportdirektor Michael Zorc und Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke kamen ins Schwitzen und auch Pressesprecher Josef Schneck schusterte sich einen Plan zusammen, für den Fall, dass die Maschine nicht mehr pünktlich um 23 Uhr in Dortmund landen kann – denn dann gilt das Nachtflugverbot. Paderborn, Münster, Düsseldorf oder doch Dortmund. Ein Hin und Her im Flieger, der sich gegen 22.08 Uhr doch in Bewegung setze und zehn Minuten später in Nürnbergs Nachthimmel abhob.

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Gute Nachrichten vom Piloten, der verkündete, dass man wohl um kurz vor elf in Dortmund aufsetzen werde. „Right on time." Um 22:59 Uhr, das Flugzeug war im Landeanflug, das Fahrwerk freute sich auf Dortmunder Untergrund, gab der Pilot wieder Schubkraft auf die Propeller. Durchstarten. Keine Landeerlaubnis. „Ich verliere meine Lizenz und die finanzielle Strafe wäre auch nicht ohne gewesen“, entschuldigte sich der Pilot der OLT später. In Paderborn. Dorthin wurde die Saab umgeleitet und der BVB musste sich im spontan organisierten Fan-Bus des Zweitligisten SC Paderborn nach Hause fahren lassen – bei spiegelglatten Straßen in Ostwestfalen. Zorc und Watzke und vor allem Trainer Jürgen Klopp fanden diesen Rückflug gar nicht mehr lustig. „Wegen 29 Sekunden lassen die uns durchstarten nach Paderborn und schicken uns mit einem Bus auf die spiegelglatte Autobahn – lächerlich“, befand der BVB-Trainer.

Ob die Arbeiter, die am Nürberger Flughafen extrem langsam arbeiteten, Clubberer sind und dem BVB noch einen „einschenken“ wollten, konnte DerWesten nicht mehr ermitteln.