Der BVB kann zum Start des zweiten Teils der Hinrunde in der Bundesliga am Freitag (20.30 Uhr) zumindest für 19 Stunden Tabellenführer werden. Voraussetzung dafür ist ein Sieg in der Domstadt. Heute im Teamcheck: 1. FC Köln.


Der Klub: Beim FC hängt der Haussegen schief. Lukas Po-dolski hat sein Erfolgserlebnis bei der Nationalelf zum Anlass genommen, seinem Frust Luft zu machen. Ausgerechnet er, für dessen Rückkehr nicht nur der Verein, sondern eine ganze Stadt mobil gemacht hatte, droht mit Abschied – sollte sich nicht schleunigst was än-dern. Podolski kritisierte die mangelnde Qualität im Kader und eine schlechte Transferpolitik. „In anderen Klubs ist ein Konzept und eine positive Entwicklung klar erkennbar“, hat Podolski gesagt. Und da-mit gemeint, dass dies beim FC nicht der Fall sei.


Die Mannschaft: In der Tat hat sich die Verpflichtung von so manch einem Spieler bisher noch nicht erschlossen. Manager Michael Meier hat im Sommer 13 Neuzugänge geholt – neun davon haben bis heute keine einzige Minute gespielt. Sie sind also bestenfalls Perspektivspieler - und werden den Kölnern deshalb auch nicht aus der aktuellen Krise helfen können. Dennoch warnt BVB-Trainer Klopp: „Seitdem Po-dolski ganz vorne drin spielt, ist das Kölner Spiel sehr flexibel, weil Poldi auch immer wieder auf Außen ausweicht und dann Lanig oder Clemens vorstoßen. Der FC hat ein besseres Team als es die Ergebnisse aussagen.“


Die aktuelle Form: Die Ergebnisse allerdings sind wahrhaft gruselig: Erst ein Sieg (1:0 ge-gen St. Pauli), aber schon vier Niederlagen. Seit vier Spielen nicht gewonnen. Macht unter dem Strich: Fünf Punkte und Tabellenplatz 16.


Die Ausfälle: Kevin McKenna (Knorpelschaden im Knie), Christopher Schorch (Rückstand), Sebastian Freis (Schulteroperation), Manasseh Ishi-aku (Sprunggelenkoperation).


Das letzte Duell: 17. Januar 2010 – RheinEnergieStadion. 3:2 gewinnt der BVB ein spek-takuläres Spiel an einem irren Abend. Borussia führt zur Pause durch zwei Hummels-Tore souverän 2:0. Doch plötzlich verkürzt Mckenna (82.). Und plötzlich trifft Mohamad zum Ausgleich (88.). Jürgen Klopp wird auf die Tribüne verbannt, ehe eine Großtat von Großkreutz doch noch den Sieg bringt, ehe Klopp wie ein Wahnsinniger über die Balustrade sprintet und seine Freude herausschreit, ehe auch sein Co. Zeljko Buvac der Bank verwiesen wird. Verrückt!

Auswärtsbilanz des BVB: 9 Siege - 9 Unentschieden - 19 Niederlagen, 45:75 Tore. Die bis heute letzte Niederlage des BVB in Köln liegt mittlerweile sieben Jahre zurück. Am 23. August 2003 traf Dirk Lottner zum ersten und insgesamt einzigen FC-Sieg seit Dezember 1997. Jürgen Klopp hat als BVB-Trainer in Köln eine wei-ße Weste. Das 1:0 im Oktober 2008 bezeichnet er noch heute als „eines unserer besten Fußballspiele für lange Zeit“, und das letzte 3:2 hat auch er noch als spektakulär in Erinnerung.