Dortmund. .

Borussia Dortmund trifft am Mittwoch um 20 Uhr auf die Millionentruppe aus Manchester. Das Spiel ist auch eine Begegnung zweier Fußballwelten.

Manchester City klingt eben doch anders als Real Madrid. Die Gewissheit haben sie jetzt auch bei TSP. Der Veranstalter des internationalen Freundschaftsspiels zwischen Borussia Dortmund und den „Citizens“ am Mittwoch ab 20 Uhr im Signal Iduna Park rechnet maximal mit 35 000 Zuschauern. Vor einem Jahr, als die Königlichen aus Madrid zum 100. Geburtstag des BVB gratulierten, waren es noch über 60 000.

Dabei kann es das Personaltableau der Engländer beinah mit dem der Spanier aufnehmen, zumindest wenn man die verpulverten Ablösesummen zugrunde legt. „Alles, was über 20 kostet, ist für die interessant“, hat BVB-Trainer Jürgen Klopp im Vorfeld gesagt. 20 Millionen wohlgemerkt. Euro, versteht sich.

Mit Yaya Toure, David Silva und Aleksandar Kolarov hat City drei der fünf weltweit bislang teuersten Transfers des Sommers getätigt. Jeder einzelne hat ein Gesamtvolumen von weit mehr als 20 Millionen Euro. Insgesamt hat Klub-Boss und Geldgeber Mansour bin Zayed Al Nahyan weitere 94 Millionen Euro in sein kickendes Ensemble gepumpt. Nur fürs Protokoll: Nicht ganz talentfreie Fußballer wie Kolo Toure, Nigel de Jong, Patrick Vieira, Shaun Wright-Phillips, Emmanuel Adebayor, Craig Bellamy und Carlos Tevez hatten schon zuvor zum kostspieligen Inventar gehört. Ertrag? Platz fünf in der Premiere League. Zur Erinnerung: Fünfter ist auch der BVB geworden – und lebt doch in einer anderen Fußballwelt.

Für Lukasz Piszczek kommt das Spiel zu früh.
Für Lukasz Piszczek kommt das Spiel zu früh. © imago sportfotodienst

Geld spielt eben keine Rolle, wenn man einen Scheich in der (Fußball-)Familie hat. „Die haben wirklich die ganz große Tüte dabei“, hat Klopp während der Vorbereitung gesagt, „wahrscheinlich kommen eine Stunde vor Anpfiff noch fünf Neue.“ Borussias Trainer fragt sich nur, „wie der Mancini aus geschätzten 80 Spielern elf gute machen will – das ist eine Herausforderung“.

Für Dede und Piszczek kommt das Spiel zu früh

Das jedoch soll sein Problem nicht sein. Klopps Aufgabe ist eine andere: Ziemlich genau zwei Wochen vor der Rückkehr auf die europäische Bühne wird weiter an der bestmöglichen Startformation gefeilt. Da trifft es sich gut, dass die zuletzt angeschlagenen Sebastian Kehl (Rücken), Patrick Owomoyela (Reizung der Achillessehne) und Marcel Schmelzer (Zerrung im Oberschenkel) am Dienstag wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen sind und heute am Ball sein sollen. Für Dede und Lukasz Piszczek (beide Faserriss) kommt das Spiel zu früh.

Wen Co-Trainer Brian Kidd, der den bei seinem kranken Vater in Italien weilenden Roberto Mancini vertritt, aufbieten wird, ist nicht überliefert. Fest steht nur: Die WM-Fahrer Tevez, de Jong, Silva und Jerome Boateng werden es nicht sein. Sie haben die Reise nach Dortmund erst gar nicht mitgemacht. Jürgen Klopp hatte schon in Stegersbach gesagt: „Die haben die teuersten Jungs – wir die mit der meisten Lust.“