Dortmund. Nur Schlotterbeck und Füllkrug vertreten die Borussia bei DFB. Der Blick geht aber auch in die Niederlande. Was wird aus Malen und Maatsen?

Borussia Dortmund und die deutsche Nationalmannschaft, diese Medaille hat zwei Seiten. „Erstmal freuen wir uns für Schlotti und Fülle, dass sie dabei sind“, sagte Trainer Edin Terzić am Freitag. „Wir sind aber der Meinung, dass es noch der eine oder andere verdient gehabt hätte aufgrund der Leistungen.“

Innenverteidiger Nico Schlotterbeck, erstmals von Bundestrainer Julian Nagelsmann berufen, und Niclas Füllkrug werden die schwarz-gelben Farben bei der Heim-Europameisterschaft vertreten. Andere hatten sich große Hoffnungen gemacht. Mats Hummels überragte in der Rückrunde, doch für den Abwehrmann hat Nagelsmann keine Verwendung. Und Mittelfeldstratege Julian Brandt spielte gut, ragte aber nicht heraus, um sich an der großen Konkurrenz auf seiner Position vorbeizuschieben. Kapitän Emre Can, Niklas Süle oder Karim Adeyemi spielten zuletzt beim DFB keine Rolle.

BVB-Trainer Terzic wirbt um Verständnis für Nagelsmann-Entscheidungen

„Julian Nagelsmann hat mit seinem Trainerteam für sich die richtigen Entscheidungen getroffen. Die gilt es zu respektieren“, sagte Terzic diplomatisch. „Unsere Entscheidungen hätten wahrscheinlich anders ausgesehen.“ Aus Sicht des Dortmunder Coaches verständlich.

Dass nur zwei Dortmunder zur EM fahren, kann Folgen haben. Da wäre einmal die persönliche Enttäuschung der Nichtberücksichtigen. Andererseits auch für die Reputation des Klubs. Ein verzückendes Dribbling von Adeyemi, eine perfekt gesetzte Grätsche von Emre Can – bei der Aufmerksamkeit, die auf dem Turnier liegt, steigern solche Szenen immer Marktwerte.

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Das kann Fluch und Segen zugleich sein. Ein Beispiel bei den Niederlanden: Donyell Malen und Ian Maatsen spielen mit beim Turnier in ihrer sportlichen Heimat. Um Malen gab es immer wieder Spekulationen über einen möglichen Abgang, jedes Tor festigt Dortmunds Verhandlungsposition. Und bei Maatsen ist es das umgekehrte Spiel. Jede gute Spielminute des Linksverteidigers macht ihn ein Stückchen teurer – was im Übrigen auch für den Stuttgarter Chris Führich gilt, der ins Dortmunder Blickfeld geraten ist. Der 26-Jährige kann den VfB zwar per Ausstiegsklausel in Höhe von 23 Millionen Euro verlassen, doch wenn es um die Gehaltsverhandlungen geht, hätte Führich viele Argumente auf seiner Seite.