Dortmund. Nach dem Sieg in München unterliegt Borussia Dortmund dem VfB Stuttgart. Die Champions-League-Qualifikation wird zum Kraftakt. Ein Kommentar.
Es kann so schnell gehen im Profifußball, das wurde in dieser Woche mal wieder ersichtlich.
Vor einer Woche noch da hatte man sich bei Borussia Dortmund im siebten Himmel gewähnt. Ein Erfolg bei Bayern München in der Bundesliga, den gab es schließlich seit zehn Jahren nicht. Da herrschte plötzlich ein Gefühl der Aufbruchstimmung rechtzeitig zum Saison-Endspurt, die Gewissheit, dass man nun schon wieder einigermaßen wird reparieren können, was in den Monaten zuvor schiefgelaufen ist. Trainer Edin Terzic kokettierte gar damit, was möglich gewesen sei für den Klub, wenn er regelmäßiger so gespielt hätte wie in der Allianz Arena.
BVB: Champions-League-Quali wird zum Kraftakt
Nun ist man aus dem siebten Himmel, der am Samstag auch über dem Westfalenstadion aufgespannt schien, wo die Fans standesgemäß den 50. Geburtstag ihres Tempels zelebrierten, wieder zurück auf dem Boden der Tatsachen aufgeschlagen. Und zwar mit der Gewissheit, dass es bis zum Ende ganz enges, zähes Rennen um die Champions-League-Plätze werden wird.
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Natürlich war nicht plötzlich wieder alles schlecht beim 0:1 gegen den VfB Stuttgart. Man bemühte sich, hatte einige gute Torchancen in der Schlussphase, gab trotz des Rückstandes nicht auf. Es wäre aber weitaus mehr Kaltschnäuzigkeit nötig gewesen, um ein Remis zu erzielen.
Heidenheim relativiert den BVB-Sieg in München
Statt den Schwaben auf die Pelle zu rücken, muss der BVB nun wieder einen Platz nach vorne springen. RB Leipzig hat nach Punkten aufgeschlossen. Der Druck ist an diesem Wochenende noch einmal größer geworden, wohl bis zum letzten Spieltag Mitte Mai bleibt die erneute Königsklassen-Qualifikation ein Kraftakt. Leichtfüßig in den Europapokal wird der BVB nicht schweben.
Ein wenig ist Dortmunds Befreiungsschlag aus München ja auch schon vor Anpfiff des eigenen Spiels relativiert worden. Der FC Bayern verzockte eine 2:0-Führung beim 1. FC Heidenheim auf klägliche Weise und unterlag am Ende mit 2:3. Wenn sich die Mannschaft nucht im anstehenden Viertelfinal-Hinspiel gegen FC Arsenal zusammenreißt, könnte diese Saison zu einem noch größeren Debakel werden, als sie es jetzt schon ist.
Das Erstaunliche daran ist: Bayer Leverkusen profitiert nicht mal von der Schwäche der Münchener. Die Werkself hat 76 Punkte gesammelt – und ist einfach viel, viel besser als der schwankende Rest der Bundesliga.