Dortmund. Beim 3:0-Sieg des BVB gegen Freiburg glänzte vor allem Donyell Malen, während zwei andere Offensivkräfte enttäuschten. Die Einzelkritik

Gregor Kobel: Er war in seiner Kernkompetenz, dem Halten von Bällen kaum gefordert. Beteiligte sich daher hier und da am Spielaufbau, was eindeutig nicht zu seinen Kernkompetenzen gehört. Musste nach 74 Minuten erstmals zupacken, tat das gegen Doans Schuss auch sicher.

Note: 3

+++ Bei Fanprotesten: Malen führt BVB gegen Freiburg zum Sieg +++

Julian Ryerson (bis 79.): Hatte seine Verletzungspause unter anderem dazu genutzt, die Haare wasserstoffblond einzufärben. Ansonsten war er der gleiche Kämpfer wie zuvor. Pflügte die rechte Seite rauf und runter, tat der Mannschaft mit seiner Anwesenheit gut, ohne ganz große Taten zu vollbringen. Etwas übermotiviert, als er Höler auf die Achillessehne stieg und zu Recht Gelb sah (14.). Verpasste das 3:0, als er Malens perfekte Flanke am Tor vorbeidrückte (45.+11). Seine starke Flanke konnte dann wiederum Füllkrug nicht nutzen (53.). Mit stehenden Ovationen verabschiedet.

Note: 2,5

Niklas Süle: Hatte Probleme, wenn er seinen wuchtigen Körper in Laufduelle mit kleinen, quirligen Gegenspielern werfen musste. Bekam diese Probleme aber nach und nach in den Griff und stand bis auf kleine Wackler sicher. Spielte zudem einige hübsche Pässe im Spielaufbau.

Note: 2,5

BVB: Schlotterbeck stark, Can zu schlampig

Nico Schlotterbeck: Ein guter Auftritt des Innenverteidigers, der sowohl gegen wie mit dem Ball das meiste richtig machte.

Note: 2

Ian Maatsen (bis 88.): Ein eher unauffälliger Auftritt des noch recht neuen Linksverteidigers. Hatte nach vorne wenig effektive Aktionen - bis auf seinen Pfostenkracher aus ganz spitzem Winkel (72.) - und war nach hinten in der Anfangsphase etwas luftig. Mit zunehmender Spieldauer aber immer souveräner und Teil einer sehr gut stehenden Abwehrkette. Und als er den Ball einfach mal in den Strafraum schlug, stand Füllkrug genau da, wo die Kugel herunetrfiel und köpfte ein (87.).

Note: 3

BVB-Kapitän Emre Can (r.) zeigte eine durchwachsene Leistung.
BVB-Kapitän Emre Can (r.) zeigte eine durchwachsene Leistung. © Getty Images | Frederic Scheidemann

Emre Can (bis 88.): Die Abstimmung mit Sabitzer im Spielaufbau muss noch besser werden, zu oft bewegten sich die beiden Sechser in dieselben Räume. Und wenn der Ball zu Can kam, war der viel zu schlampig beim weiteren Verteilen der Bälle. Ganz ordentlich gegen den Ball.

Note: 4,5

Marcel Sabitzer: So wie in der 16. Minute wollen ihn die BVB-Fans gerne öfter sehen: Energischer Antritt im Mittelfeld samt Balleroberung, einige raumgreifende Schritte, dann der Pass auf Füllkrug – und wenig später stand es 1:0 für den BVB. Machte insgesamt ein sehr ordentliches Spiel, ruhig und abgeklärt am Ball und immer mal wieder mit guten Impulsen nach vorne.

Note: 2,5

Donyell Malen: Verpasste ein sicheres Tor des Monats, weil der Ball nach seinem Fallrückzieher genau auf Freiburgs Torhüter Atubolu flog (13.). Der Flügelflitzer wird sich darüber nicht lange ärgern, er lenkte das Spiel mit seinem Doppelpack in die richtigen Bahnen. Erst schlug er im Strafraum gegen drei Mann einen Haken und schoss den Ball durch eine Lücke, die eigentlich gar nicht da war, knallhart in den Winkel (16.). Dann wuchtete er Füllkrugs Zuspiel ins lange Eck (45.+7). Auch seine punktgenaue Flanke auf Ryerson hätte eine Torbeteiligung verdient gehabt, aber der Norweger schoss vorbei (45.+11), ebenso die Hereingabe auf Reus (71.), der Pass auf Maatsen (72.) und die nächste Vorarbeit für Reus (75.). Insgesamt sehr gut ins Spiel eingebunden.

Note: 1

Fingerzeit: Donyell Malen, hier beim Jubel über sein zweites Tor, glänzte mit zwei Toren und vielen tollen Pässen.
Fingerzeit: Donyell Malen, hier beim Jubel über sein zweites Tor, glänzte mit zwei Toren und vielen tollen Pässen. © Getty Images | Leon Kügeler

Marco Reus (bis 88.): Lief anfangs ein, zwei Mal in gute Räume, wurde von den Mitspielern aber übersehen. Lange Zeit für einen Spieler seiner Klasse erstaunlich wenig am Spiel beteiligt - bis er mit seinem Kopfball an Atubolus starker Reaktion scheiterte (71.). Wenig später schoss er knapp vorbei (75.) und nun war er plötzlich in der Partie angekommen.

Note: 4

Jamie Bynoe-Gittens (bis 66.): Der Tempodribbler ging mit enormer Motivation ins Spiel, eroberte nach drei Minuten mit viel Einsatz den Ball. Vorne aber kam er gar nicht zur Geltung, weil er sich immer wieder festrannte.

Note: 5

BVB-Stürmer Niclas Füllkrug ganz stark

Niclas Füllkrug: Anfangs technsich arg unsauber, wenn er sich ins Mittelfeld fallen ließ, da gerieten seine Zuspiele viel zu ungenau oder die Bälle versprangen schon vorher. Egal, wenn man dann zwei Tore vorbereitet: Behauptete erst den Ball mit Rücken zum Tor gut und legte dann ab auf Malen (16.). Und vor dem 2:0 setzte er sich im Luftduell stark durch gegen Sildillia, marschierte über den Platz und bediente den Torschützen Malen genau in dem Moment, in dem sich ein kleiner Raum auftat (45.+7). Verpasste seinen Treffer zunächst, als er frei vorm Tor an Atubolu scheiterte (53.). Traf dann aber freistehend per Kopf und rundete seinen sehr effektiven Auftritt ab (87.).

Note: 1,5

Julian Brandt (ab 66.): Kam für Bynoe-Gittens und führte sich mit einem Eckball ein, der weit über den Strafraum hinwegflog. Sehr viel besser dann seine Ballmitnahme samt cleverem Steckpass in Richtung Reus (70.). Insgesamt ordentlich, ohne den ganz großen Glanz. Note 3

Marius Wolf (ab 79.): Kam für Ryerson und bleibt wegen der zu geringen Spielzeit ohne Note.

Mateu Morey (ab 88.): Kam für Maatsen und damit nach ewiger Leidenszeit zu seinem ersten Spiel vor Zuschauern im BVB-Stadion - was für ein Gänsehaut-Moment! Ohne Note

Mats Hummels (ab 88.): Durfte nach überstandener Erkältung noch ein paar SPielminuten sammeln. Kam für Can und blieb ohne Note.

Jadon Sancho (ab 88.): Kam für Reus. Ohne Note

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