Dortmund. Der BVB setzt seinen Aufwärtstrend in 2024 fort und gewinnt gegen den VfL Bochum im Derby mit 3:1. Niclas Füllkrug trifft dreifach.
Es war ein Abend großer Emotionen im Dortmunder Westfalenstadion. Vor dem Spiel dank einer großen Choreografie für einen Anfang des Jahres verstorbenen Fan. Während der Partie dank vier Treffer und mit fortlaufender Spielzeit heißer geführten Zweikämpfen. Das Derby zwischen Borussia Dortmund und dem VfL Bochum war zwar über weite Strecken der Partie nicht hochklassig, aber jederzeit spannend. Am Ende setzte sich der BVB mit 3:1 durch, setzt damit seine avisierte Aufholjagd in der Rückrunde fort und sprang auf den vierten Tabellenrang, während der VfL Bochum weiterhin mit 20 Punkten auf Platz 14 bleibt.
Die Dortmunder Anhänger gedachten vor dem Anpfiff mit einer Choreo über die gesamte Südtribüne dem lange gegen den Krebs kämpfenden Ultra Marcel, der Anfang des Jahres verstarb und dem ebenso wie Franz Beckenbauer und dem ehemaligen Hertha-Präsidenten Kay Bernstein eine Schweigeminute gewidmet wurde. Emotionale Augenblick im Stadion, doch schon zwei Minuten nach Anpfiff rückte der Sport in den Fokus, als die Dortmunder erstmals in den Angriff schalteten und von einer Ping-Pong-Einlage zwischen Bochums Patrick Osterhage und dem neu in die Startelf gerückten Ivan Ordets profitieren. Der Ball sprang zwischen beiden hin und her und von Ordets rollte der Ball in die Füße von Donyell Malen. Dieser nutzte die Lücke in der Verteidigung, lief Maximilian Wittek weg und wurde von Manuel Riemann zu Boden gebracht. Strafstoß für den BVB. Dieser hielt auch einer Überprüfung des Videoschiedsrichters stand und Niclas Füllkrug verwandelte sicher ins linke untere Eck.
VfL Bochum nimmt BVB-Zentrum lange aus dem Spiel
Wer nun allerdings dachte, dass Borussia Dortmund mit dem Rückenwind der Siege gegen Darmstadt und Köln und der frühen Führung den „kleinen“ VfL Bochum im Heimspiel dominieren würde, der sah sich getäuscht. Die Bochumer, bei denen Trainer Thomas Letsch den gelbgesperrten Bernardo mit Maximilian Wittek ersetzte und im Sturm überraschend Moritz Broschinski aufbot, stellten das Zentrum gut zu. Sie agierten gegen den Ball mit einer Manndeckung und nahmen so Marcel Sabitzer und Co. gut aus dem Spiel. Daran änderte auch die Doppelsturm-Variante von BVB-Trainer Edin Terzic nichts, der neben Füllkrug Youssoufa Moukoko erstmals in dieser Saison von Beginn an brachte. Über weite Teile der ersten Halbzeit nahm Bochum auch Jadon Sancho aus dem Spiel. In den Umschaltmomenten allerdings fehlte den Gästen die Genauigkeit in den Pässen, sodass sie keine große Torgefahr erzeugen konnten. Glück hatte der BVB, als Erhan Masovic nach einer Ecke knapp ab Ball vorbeirauschte.
+++ BVB-Noten: Sabitzer zeigt, warum er wichtig sein kann +++
Und der BVB? Der hatte zwar mehr vom Spiel, wurde aber ebenfalls nur selten gefährlich. Und wenn doch, dann eher als Zufallsprodukt. Der in den ersten beiden Partien des Jahres überzeugende Ian Maatsen versuchte es in der 16. Minute mit einem Schuss, doch Riemann hielt. Gut 15 Minuten später nutzte der BVB nach einer Umstellung des Bochumer Systems eine Unordnung in der VfL-Rückwärtsbewegung und Sancho tunnelt den guten Wittek, doch Moukoko versprang der Ball.
Eine Szene, die die erste Halbzeit zu diesem Zeitpunkt gut zusammenfasste ereignete sich in der 33. Minute, als Bochum in der Vorwärtsbewegung war und Antwi-Adjei aus dem Halbfeld den Abschluss suchte – und auf der gegenüberliegenden Seite ins Aus schoss. Viel Arbeit, gute Ansätze, aber viel zu viel Stückwert und am Ende doch eher Zufallsprodukte. Wie in der 36. Minute, als Riemann einen Freistoß von Sabitzer knapp über das Tor lenken konnte. Oder als Maatsen auf der linken Seite durch war, nachdem wieder einmal ein Ball eines Bochumers in die falsche Richtung versprang. Doch Riemann fing die Flanke ab.
Ping-Pong und Osterhage sorgen für VfL-Ausgleich
So kam es aus Dortmunder Sicht, wie es in der Hinrunde häufig kam. Ping-Bong auf der rechten Dortmunder Seite resultierte in einem Ballgewinn von Anthony Losilla, den Kevin Stöger direkt auf Patrick Osterhage weiterleitete, der den Raum nutzte und flankte. Der bis dahin schon zweimal stark rettende Nico Schlotterbeck grätscht den Ball aber ins eigene Tor. 1:1 – und keiner wusste genau warum in dieser Partie schon zwei Tore gefallen waren.
In der zweiten Halbzeit, die aufgrund einer Pyro-Einlage der Bochumer Anhänger kurz unterbrochen wurde, wurde das Spiel offener. Die erste gute Chance hatte Osterhage in der 51. Minute, bevor auf der anderen Seite der agile Moukoko den Ball zweimal mit dem Rücken zum Tor gut hoch hielt und abschloss. Riemann verhinderte aber den erneuten Bochumer Rückstand. Zunächst.
Niclas Füllkrug köpft den BVB zum Sieg
In der 72. Minute nutzte der BVB dann die sich inzwischen bietenden Räume. Der gerade erst eingewechselte Jamie Bynoe-Gittens steckte auf Sabitzer durch, der in den Fünfmeterraum chippte, wo Füllkrug am höchsten sprang und zum 2:1 einköpfte. Dass es am Ende nicht ein deutlicher Dortmunder Sieg wurde, lag an der aus der Hinrunde bekannten viel zu ungenauen Spielweise der Borussia, die die Angriffe nicht konsequent zu Ende spielte. Bis Füllkrug seinen dritten Treffer des Tages per Elfmeter erzielte, nachdem Bynoe-Gittens im Strafraum zu Fall gebracht wurde.