Dortmund. Borussia Dortmund präsentiert sich gegen Newcastle United ganz anders als gegen den FC Bayern. Alle drei neuen Spieler zünden. Die Einzelkritik.
2:0 gegen Newcastle United - Borussia Dortmund hat auch den zweiten Vergleich mit dem englischen Premier-League-Klub in der Champions League gewonnen und das Tor zum Achtelfinale weit aufgestoßen. Die drei neuen Spieler, die Trainer Edin Terzic im Vergleich zum 0:4-Debakel gegen den FC Bayern bringt, können allesamt überzeugen Die Einzelkritik.
Gregor Kobel: In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit musste der BVB-Torhüter erstmals wirklich eingreifen, hatte aber keine Probleme mit Joelintons drucklosem Kopfball. Ansonsten kaum gefordert und vertrieb sich die Zeit unter anderem mit einem Tänzchen gegen Gordon. Note: 3
BVB: Süle erst nach der Pause mit Schwächen, Hummels souverän
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Niklas Süle: Ersetzte den gegen Bayern komplett enttäuschenden Marius Wolf. Hinten machte er seine Seite meist gut dicht, nach vorne schaltete er sich nur dosiert ein – dann aber durchaus wirkungsvoll, als er etwa Sabitzer eine Großchance auflegte (36.). Nach der Pause deutlich stärker in der Defensive gefordert und nicht mehr in jeder Szene Herr der Lage. Note: 2,5
Mats Hummels: Ein weitgehend souveräner Auftritt von Borussia Dortmunds Abwehrchef in der Zentrale – ein, zwei Wackler aber waren da doch: Ließ etwa Joelinton bei einem langen Ball in seinem Rücken einfach entwischen und konnte froh sein, dass dem Newcastle-Angreifer der Ball versprang (37.). Oft mit starken, gelegentlich mit rätselhaften Bällen im Aufbau. Note: 2,5
Nico Schlotterbeck: Zeigte sich gegen Newcastle von seiner besseren Seite, gewann Zweikämpfe, eroberte Bälle und spielte kluge Pässe im Spielaufbau – wurde vom Gegner aber auch nicht maximal gefordert. Note: 2
BVB: Für Özcan ist’s manchmal zu schnell
Julian Ryerson: Ein engagierter Auftritt, wie es ihn gegen die Engländer brauchte. Eroberte in der ersten Halbzeit mit bissigem Zweikampfverhalten so manchen Ball und machte auch nach vorne durchaus Betrieb – wenn auch ohne Ertrag. Als Newcastle nach der Pause das Flügelspiel forcierte, bekam er aber deutlich mehr Probleme. Note: 3,5
Salih Özcan: Nach dem Katastrophenauftritt gegen die Bayern mit deutlicher Steigerung bei allerdings auch deutlich weniger Stressfaktor durch den Gegner. Wenn es bei dem mal schnell ging, wurde es dem BVB-Abräumer auch mal zu schnell – wie in der 55. Minute, als Joelinton ihm davonlief und aus bester Position vorbeiköpfte. Das war allerdings nicht so oft der Fall. Note: 3
Julian Brandt: Wie fast immer ein Aktivposten, nominell auf dem linken Flügel aufgestellt, in der Offensive aber überall zu finden und immer wieder mit potenziell gefährlichen Abschlüssen. Lange ohne Glück – bis er nach Adeyemis Ball einfach auf und davon lief und den Ball sicher ins lange Eck schob (79.). Darüber hinaus mal mit guten, mal aber auch mit weniger guten Ideen – und immer wieder mit ungewohnten technischen Schwächen, die den guten Eindruck trübten. Note: 2
BVB: Nmecha kommt rein und setzt sich durch
Felix Nmecha: Dortmunds Sommerzugang rotierte anstelle von Reus in die Startelf und machte dort einen ordentlichen Eindruck. Mit gutem Durchsetzungsvermögen wesentlich an der Entstehung des 1:0 beteiligt (26.) und auch ansonsten stets darum bemüht, den schnellen Weg nach vorne zu suchen. Nicht immer fand er ihn, belebend für das Borussen-Spiel war er dennoch. Note: 2,5
Marcel Sabitzer: Licht und Schatten. Beim 1:0 zeigte er die gesamte Bandbreite seines Könnens, als er erst per Hacke weiterleitete und sich dann robust gegen Hall durchsetzte, um Füllkrug zu bedienen (26.). Danach vergab er eine herausragende Chance, weil er zu hoch schoss (36.) und eine sehr aussichtsreiche Szene, weil ihm der Ball versprang (45.+1). Note: 3
Karim Adeyemi (bis 80.): Rannte viel, rannte sich auch viel fest, war dadurch aber ein ständiger Unruheherd, der für viel Bewegung in Newcastles Abwehr sorgte. Viele vielversprechende Antritte, bei denen er sich dann doch zu spät vom Ball trennte. Hatte den ersten ordentlichen Abschluss, den Pope im Gästetor aber doch recht mühelos abwehrte. Bereitete mit richtig gutem langen Ball auf Brandt tief aus der eigenen Hälfte das 2:0 vor (79.). In der Arbeit gegen den Ball mit ungewohntem Biss unterwegs, dabei manchmal aber zu kopflos. Note: 2,5
BVB: Füllkrug macht‘s mit Geschick, Wucht und Glück
Niclas Füllkrug (bis 86.): Das war wohl ein klassisches Niclas-Füllkrug-Tor: Setzte sich erst mit einer Mischung aus Geschick, Wucht und etwas Glück am Mittelkreis durch, legte wenig später per Kopf ab auf Sabitzer und drosch dessen Hereingabe dann humorlos ins Tor (26.). Rieb sich in vielen Zweikämpfen auf, kam aber nur noch selten gefährlich vor das Tor. Note: 2,5
Marco Reus (ab 80.): Kam spät für Adeyemi und bleibt daher: Ohne Note
Youssoufa Moukoko (ab 86.): Kam für Füllkrug. Ohne Note