Dortmund. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke hat Dortmunds Trainer Edin Terzic in ungewöhnlich deutlicher Form das Vertrauen ausgesprochen. Ein Kommentar.

Wenn man der Statistik glauben möchte, erwartet Edin Terzic ein ungemütlicher Frühling. 684 Tage waren Borussia Dortmunds Trainer in den vergangenen 20 Jahren durchschnittlich im Job, ehe sie durch einen Neuen ersetzt worden sind. 684 Tage, nicht mal zwei Saisons also. Und in diese Zahl fließen ja schon die sieben außergewöhnlichen Jahre unter Jürgen Klopp ein. Stühle an der Strobelallee sind heiß.

Wenn man allerdings Hans-Joachim Watzke, dem Geschäftsführer des BVB, glaubt, dann kann Terzic in ein paar Monaten ganz entspannt bleiben. „Wir gehen die nächsten Jahre den Weg mit Edin Terzic. Punkt, aus“, kündigte Watzke in einem Interview an.

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Ungewöhnlich deutlich ist diese Form des Treuebekenntnisses im modernen Fußball, in dem Krisenmanagement zuallererst bedeutet, den Trainer zu tauschen. Der BVB ist in der zitierten Statistik sogar noch im Mittelfeld anzusiedeln. Über allem steht natürlich der SC Freiburg mit Christian Streich, oder besser: Christian Streichs SC Freiburg. An anderen Standorten hingegen, in Gelsenkirchen, Hamburg oder Stuttgart, arbeiten Trainer nicht in Jahren, sondern in Monaten.

Kontinuität auf der Trainerposition ist da eine erfrischende Abwechslung in diesem gnadenlosen Geschäft. Wer Trainern Zeit gibt, zu wirken, erarbeitet sich dabei nicht nur im eigenen Klub Sympathien. Und oft gibt ihnen dann auch der Erfolg recht. Frag nach bei Streich in Freiburg oder bei Urs Fischer in Berlin. An der forschen Ankündigung, an Terzic auch bei womöglich ausbleibendem Erfolg festhalten zu wollen, wird man die Dortmunder nun jedenfalls messen.

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