Las Vegas. Borussia Dortmund tut sich auch im Test lange gegen eine B-Elf von Manchester United schwer - am Ende siegt der BVB trotzdem.

Youssoufa Moukoko hatte sofort das Gefühl, dass alles mit rechten Dingen zugegangen sein muss. Also stürmte Borussia Dortmunds Angreifer erfreut zurück zur Mittellinie, um sich für den Anpfiff in aufzustellen - er hatte im gigantischen Allegiant Stadium von Las Vegas gerade den Siegtreffer geschossen. Aber die Regie spielte keine Musik ab, der Schiedsrichter zeigte zunächst nicht auf den Punkt und auch Moukokos Mitspieler wussten nicht, ob das Tor zählt.

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Tat es, nach wenigen Sekunden löste sich das Rätsel auf. Mit 3:2 (2:1) gewann der BVB dadurch gegen Manchester United, es war Dortmunds zweiter Sieg auf der USA-Tour nach dem 6:0 über San Diego Loyal - doch wie schon gegen den Zweitligisten ging er den Bundesliga-Fußballern vor 50.857 Zuschauerinnen und Zuschauern, die fast alle in roten Trikots erschienen und aus dem Event eine US-Fußball-Party machten, nicht leicht von der Hand.

Manchester United mit Ex-BVB-Star Jadon Sancho

Trainer Edin Terzic wählte eine Startelf, die der ähneln dürfte, die der 40-Jährige für den Pflichtspiel-Auftakt bei Regionalliga-Aufsteiger TSV Schott Mainz aufbieten könnte. Mit einer Abwehrreihe aus Julian Ryerson, Mats Hummels, Niklas Süle und Marius Wolf. Mit Emre Can als Sechser, und Julian Brandt sowie Marcel Sabitzer, der sein BVB-Debüt gab. Mit den Flügelstürmern Donyell Malen und Karim Adeyemi. Und mit Sebastien Haller als Mittelstürmer.

Die allerdings tat sich gegen eine B-Elf aus Manchester um den früheren BVB-Star Jadon Sancho zu Beginn sehr schwer. Die Engländer hatten mehr Ballbesitz, engten die Dortmunder in deren eigener Spielhälfte ein - und hätten nach sechs Minuten schon durch Omari Folson in Führung gehen können, wäre Gregor Kobel nicht rechtzeitig in die linke Ecke abgetaucht.

BVB-Profi Julian Brandt (l.) muss sich im Zweikampf mit Scott McTominay von Manchester United behaupten.
BVB-Profi Julian Brandt (l.) muss sich im Zweikampf mit Scott McTominay von Manchester United behaupten. © AFP

Diogo Dalot (25.) war da zielsicherer. Aus 18 Metern schlenzte der Portugiese den Ball zum 1:0 gegen zu passive Dortmunder ins Netz. Die nächste Großchance, ein Freistoß von Christan Eriksen, entschärfte wieder Kobel (37.)

BVB: Alexander Meyer verhindert Ausgleich

Und der BVB? Der fand eigentlich nicht statt, sollte zur Pause aber trotzdem in Führung liegen, weil Donyell Malen doppelt traf. Erst profitierte der Niederländer davon, dass gleich vier Engländer Adeyemi nicht stoppen konnten und den Ball Malen vor die Füße stocherten (43.). Dann presste Brandt seinen Gegenspieler, fing Brandt den folgenden Pass ab und leitete zu Malen weiter - der an Torwart Tom Heaton vorbei einschob (44.).

Niklas Süle gratuliert Donyell Malen (l.) zu dessen Tor für den BVB gegen Manchester United.
Niklas Süle gratuliert Donyell Malen (l.) zu dessen Tor für den BVB gegen Manchester United. © AFP

Nach der USA-typischen Halbzeitshow samt DJ aber hielt Dortmunds Führung nicht lang, da Anthony im Strafraum frei zum Schuss kam und präzise mit der Innenseite zum 2:2 traf (52.). Zehn Minuten später begann das große Wechseln, Uniteds potenzielle A-Elf kam unter großem Applaus auf den Rasen, doch ein drittes Tor gelang ihr nicht. Nicht mal in der 83. Minute: Da scheiterte Marcus Rashford am stark parierenden Alexander Meyer, der in der Pause für Gregor Kobel kam. Und Anthony schoss auch noch am leeren Tor vorbei. Später rettete Meyer auch gegen Joe Hughill (85.).

BVB: Sorgen um Thomas Meunier

Stattdessen eroberte Marco Reus noch mal den Ball, passte zu Brandt, und der wieder zurück. Reus fand mit seiner Hereingabe den mitgelaufenen Moukoko, der unter großer Bedrängnis einschob (68.).

Bitter jedoch für den BVB: Thomas Meunier griff sich an den Oberschenkel, nachdem der Belgier versuchte, Rashford zu folgen. Der Rechtsverteidiger musste ausgewechselt werden (68.).