Leverkusen. Dritter Sieg im dritten Spiel des neuen Jahres: Der BVB gewinnt das Verfolgerduell bei Bayer Leverkusen und nähert sich der Tabellenspitze.
Dieses Spiel in Leverkusen war als richtungsweisend angekündigt worden, eine Antwort sollte gefunden werden, wohin die Reise von Borussia Dortmund in dieser Saison führen könnte. Und, auch wenn dies in der Winterpause kaum jemand erwartet hätte, befindet sich der BVB nach dem 2:0 (1:0)-Erfolg über Bayer Leverkusen am Sonntagabend durch einen Treffer von Karim Adeyemi (33.) und ein Eigentor von Edmond Tapsoba (53.) im Titelkampf; nur drei Punkte beträgt der Rückstand auf den Tabellenführer FC Bayern. Vor allem aber präsentierten sich die Schwarz-Gelben so stark wie lange nicht.
Bayer Leverkusen gegen BVB: Das Spiel im Live-Ticker zum Nachlesen
Leverkusen - BVB 0:2
Es war eigentlich ein Spektakel erwartet worden, weil meistens viele Tore fallen, wenn diese beiden Mannschaften aufeinandertreffen. Doch es dauerte bis zur 16. Minute, ehe zum ersten Mal Nervenkitzel hervorgerufen wurde. Florian Wirtz, der fast das gesamte vergangene Jahr aufgrund eines Kreuzbandrisses verpasste hatte, streichelte den Ball auf Moussa Diaby. Dortmunds Julian Ryerson, diesmal Linksverteidiger anstelle von Raphael Guerreiro, döste zu lange, schon stand Diaby frei vor Torhüter Gregor Kobel, schoss in die linke Ecke, aber Kobel bekam noch seine Finger dazwischen.
Nach und nach verlagerte sich das Spielgeschehen weiter in die Leverkusener Hälfte. Dortmund arbeitete sich vor allem über die linke Seite nach vorne, Julian Ryerson spielte nicht fehlerfrei, rannte als Linksverteidiger aber konsequent an seiner Außenlinie immer wieder nach vorne. Davor versuchte es Karim Adeyemi mal mit einer Flanke, mal mit einem Pass, das beschäftigte die Werkself. Der BVB wurde mutiger, attackierte nun phasenweise schon die Abwehrspieler der Gastgeber.
Das Gefühl, dass die Schwarz-Gelben nun angekommen waren in dieser Begegnung, täuschte nicht. Marius Wolf eroberte den Ball, schon ging es rasant nach vorne. Jude Bellingham (zurück nach Gelbsperre und Aushilfskapitän) passte auf Julian Brandt, der spielte auf Sebastien Haller. Die Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf den bulligen Dortmunder Angreifer, der erstmals nach seiner Hodenkrebsdiagnose vor sechs Monaten in der Startelf stand. Dieser ließ den Ball allerdings einfach durch seine Beine gleiten, hinter ihm lauerte Adeyemi und traf präzise in die rechte Ecke (33.). Das erste Bundesligator für den 21-Jährigen. Eines, das in seiner Entstehung auch Edin Terzic begeistert haben dürfte.
Der Dortmunder Trainer stand nun häufig klatschend an der Seitenlinie, einmal ballte er beide Hände zur Faust, nachdem seine Profis einen Konter unterbunden hatten. Emre Can stopfte als alleiniger Sechser aufkommende Löcher im Mittelfeld, Jude Bellingham tauchte überall auf dem Platz auf. Julian Brandt gab den Organisator. Karim Adeyemi rannte, dribbelte, ackerte.
Doch schon kurz nach der Pause scheiterte wieder Diaby an Torhüter Kobel, Leverkusens Amine Adli schaffte es fast, den Abpraller im Dortmunder Tor unterzubringen, nur Kobel verhinderte dies (48.). Dann aber verlagerte Jude Bellingham das Spiel von der linken auf die rechte Seite. Marius Wolf hatte viel Platz und Zeit, seine scharfe Hereingabe rauschte knapp an Bellingham vorbei, aber Leverkusens Edmond Tapsoba drückte den Ball ins eigene Tor (53.).
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BVB in einer Woche gegen den SC Freiburg
Auf der Gegenseite scheiterte Adli mit einem Kopfball am herausragenden Kobel (57.). Kurz danach verließ Haller den Platz, Anthony Modeste wurde für ihn eingewechselt (61.). Fast hätte Tapsoba noch einmal ins eigene Tor getroffen (70.). Bellingham (75.) und Diaby (76.) vergaben weitere Gelegenheiten, mehr als zwei Tore sollten in dieser Partie nicht fallen.
Dortmund empfängt am Samstag (15.30 Uhr/Sky) in einer Woche nun den SC Freiburg. Die nächste Standortbestimmung.