Dortmund.
Sebastien Haller hatte sich eine schwarze Kappe übergezogen, etwas ausgemergelter wirkte als vor seiner Erkrankung, aber die wichtigste Botschaft an diesem Freitag in Dortmund war ja vor allem: Er fliegt mit ins Trainingslager von Borussia Dortmund. Der 28-Jährige war im vergangenen Sommer an Hodenkrebs erkrankt, seitdem kämpft er um seine Rückkehr, musste sich zwei Operationen und einer Chemotherapie unterziehen. Jetzt aber befindet sich der Stürmer wieder im Kreis der Mannschaft und reiste deswegen mit nach Spanien. In Marbella bereitet sich der BVB auf das kommende halbe Jahr vor, indem vieles besser werden soll.
Insgesamt 28 Profis sind dabei im Süden Europas, alle zuletzt Verletzten befinden sich auf dem Weg der Besserung. Mit so einem vollen Kader konnte Trainer Edin Terzic in seiner zweiten Amtszeit noch nie arbeiten. Etwas kurios: Jude Bellingham hatte seinen Pass vergessen, seiner Mutter musste ihm diesen noch mal schnell bringen. Als Engländer ist sein Land kein Teil mehr der Europäischen Union.
Doch zurück zu Sebastien Haller: Ein halbes Jahr, nachdem bei dem Stürmer ein bösartiger Hodentumor diagnostiziert wurde, kann er nun schon auf den Platz zurückkehren - zumindest wird man ihn im Trainingslager in Marbella dann und wann dort sehen. Von einer kompletten Wiedereingliederung ins Mannschaftstraining ist nämlich noch keine Rede, Haller absolviert weiterhin sein individuelles Programm - wie schon in der Winterpause, als er in Abstimmung mit seinem privaten Trainer und den BVB-Experten auch auf dem Trainingsgelände im Dortmunder Stadtteil Brackel am Comeback arbeitete.
Und die Hoffnung ist groß, dass man ihn im Verlauf der Rückrunde auch wieder im Spielbetrieb erleben wird - und zwar nicht erst zum Saisonausklang. In Marbella aber wird es erst einmal darum gehen, Haller weiterhin dosiert aufzubauen und in die körperliche Verfassung zu versetzen, schon möglichst bald ein vollwertiger Teil der Mannschaft zu sein.