Dortmund. . Borussia Dortmund muss sich in diesem Jahr steigern. BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl verbreitet zum Start der Vorbereitung Optimismus.
Wie immer zum Start einer Vorbereitung beschäftige sich Borussia Dortmund auch am Montag erst mal mit sich selbst. Außenstehende durften nicht hinein ins Trainingszentrum im Osten der 600.000-Einwohner-Stadt, nur einige Bilder und Videos bereitete der BVB später in den Sozialen Medien von seiner Leistungsdiagnostik für die Öffentlichkeit auf.
BVB erfüllt die Erwartungen in der Bundesliga noch nicht
Darunter eine Aufnahme von Jamie Bynoe-Gittens, wie er Gewichte stemmt. Oder ein Foto des lachenden Marco Reus, der nach einer quälenden Verletzungspause, die ihn die Weltmeisterschaft in Katar gekostet hat, vor einem halben Jahr steht, das wieder deutlich mehr Glücksgefühle erzeugen soll.
Dies gilt für den gesamten Verein. In der Bundesliga befindet sich die Borussia nur auf Rang sechs, der Tabellenführer FC Bayern ist schon neun Punkte enteilt. Die Euphorie, die der neue Trainer Edin Terzic im vergangenen Sommer ausgelöst hatte, ist irgendwo im Oktober oder November 2022 hängen geblieben.
BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl: „Jeder Einzelne wird sich Gedanken gemacht haben"
Eigentlich wollten die Verantwortlichen wieder ein engeres Band zwischen Mannschaft und Fans knüpfen, doch nun bahnen sich die Abschiede von Youssoufa Moukoko und Jude Bellingham an, viele Verträge laufen aus, vor allen will es dem Klub nicht gelingen, nachhaltige Begeisterung hervorzurufen. Und die Unruhe könnte schnell zunehmen, sollten auch die ersten Ligaspiele gegen Augsburg (22. Januar), Mainz (25. Januar) und Leverkusen (29. Januar) misslingen.
„Jeder Einzelne wird sich Gedanken gemacht haben, was wir ab dem Januar verbessern können. Die Analyse, die wir intern betrieben haben, war sehr kritisch und trotzdem offen“, sagt Sportdirektor Sebastian Kehl dieser Redaktion. „Wir müssen von Anfang an da sein, um einen guten Start hinzulegen, das wird ganz, ganz wichtig sein.“
So beginnt in dieser Woche eine Vorbereitung, in der die entscheidenden Grundlagen gelegt werden müssen, damit sich die Stimmungslage im Umfeld des Bundesliga-Schwergewichts verbessert. Trainer Edin Terzic war zuletzt eher damit beschäftigt, notdürftige Lösungen für immer wieder neue Probleme zu finden, anstatt seinen Profis eine überzeugende Spielidee zu vermitteln. Nur 25 Tore hat der BVB bislang in der Bundesliga erzielt (der FC Bayern jubelte 49-mal), zudem musste der Verein 21 Gegentore hinnehmen (der FC Bayern nur 13), sechs Spiele wurden verloren. Das alles klingt mehr nach gehobenem Mittelmaß als nach Spitzenklasse.
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BVB-Kapitän Marco Reus steht vor der Rückkehr
Immerhin kann Terzic wieder fast mit seinem gesamten Kader arbeiten. Tom Rothe, Jamie Bynoe-Gittens, Mahmoud Dahoud, Marius Wolf und Anthony Modeste, die zuletzt verletzt fehlten, befinden sich alle auf dem Weg der Besserung. Das gilt auch für den Kapitän, Marco Reus warf nach einem überzeugenden Saisonstart eine hartnäckige Sprunggelenkverletzung zurück.
„Der Kader sollte relativ voll sein, wenn wir nach Marbella fliegen“, erklärt Sebastian Kehl. „Dass viele Spieler zurückkommen, die uns sehr gefehlt haben, wird den Konkurrenzkampf erhöhen. Das stimmt uns optimistisch.“
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Am Mittwoch findet die erste Einheit auf dem Rasen statt; am 6. Januar beginnt dann das Trainingslager in Spanien. Der BVB reist nach Marbella, bis zum 14. Januar sollen in der lauen Luft Maßnahmen getroffen werden, um die Defensive zu stabilisieren und der Offensive mehr Spektakel zu verleihen.
Vielleicht kann sogar der im Sommer an Hodenkrebs erkrankte Sebastien Haller nach zwei Operationen und einer Chemotherapie mitreisen in den Süden Europas. Man werde sich die nächsten Tage anschauen, erklärt Kehl. „Es gibt eine positive Tendenz bei ihm.“
BVB-Stürmer Youssoufa Moukoko soll möglichst bald Klarheit schaffen
Begleiten werden Sebastian Kehl in den kommenden Wochen und Monaten die vielen Personalfragen des BVB. Jude Bellingham (19) könnte zu einem europäischen Spitzenklub wechseln. Auch Youssoufa Moukoko (18) wird umworben, sein Vertrag läuft im Sommer aus, das neue verbesserte Angebot wollte er bislang nicht annehmen. „Wir möchten die Entscheidung natürlich recht zeitnah herbeiführen. Für alle Beteiligten ist es wichtig, Klarheit zu haben“, sagt Kehl.
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